Rezension

»Lebe für das Heute, das Morgen ergibt sich von selbst.«

Die Nacht schreibt uns neu - Dani Atkins

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Dani Atkins lässt uns ihre Geschichte von Emma in der Ich-Form erzählen. Dabei springt sie ab und zu auch mal in der Zeit. Zuerst wird der Leser darauf aufmerksam gemacht, was gerade in der Gegenwart passiert, bevor anschließend die ganze Tragödie Schritt für Schritt erklärt wird. Zusätzlich zu dem schrecklichen Unfall, den Emma und ihre Freundinnen erleben müssen, erfahren wir außerdem auch noch etwas über eine Krankheit, die leider immer präsent sein wird und über viel mehr, als Liebe, Freundschaft, Vergebung, Hoffnung... Ach, eigentlich bekommen wir mit dieser Geschichte wirklich jegliche Emotionen mit voller Wucht zu spüren, die es gibt.
Emma ist eine starke Protagonistin. Wie sie während des Unfalls mit der Situation umgeht ist genau so vorbildlich wie die Tatsache, wie sie hinterher die gesamte Lage meistert. Auf ihrem Weg ist sie niemals alleine. Sie wird von ihrem Verlobten Richard, von ihrer Freundin Caroline, aber auch von ihren Eltern unterstützt. Egal, wie aussichtslos die Situation zu sein scheint: Sie wird stets wieder in die richtige Richtung geleitet. Dadurch dass die Protagonistin niemals alleine ist, hat man im Laufe der Zeit auch eine innige Bindung zu den ganzen Nebenfiguren, die von der Autorin mit genau so viel Liebe gezeichnet wurden, wie die Protagonistin selbst. Es hat mir sehr gefallen, wie viel Farbe jeglicher Charakter abbekommen hat.

»"So kannst du auf Dauer nicht leben - immer in der Angst vor dem Was, Wenn. Du kannst die Zukunft nicht vorhersehen. Du musst einfach das Beste aus dem machen, was du hast, und zwar dann, wenn du es hat. Alles kann sich so schnell ändern..."«
Zitat aus: "Die Nacht schreibt uns neu"

Ich empfand schon den Beginn der Geschichte als äußerst emotional und hatte das Gefühl, als würde ich mit den Freundinnen zusammen in dem Auto sitzen, als es zu dem tragischen Unfall kommt. In dieser Situation habe ich Emma zum ersten Mal bewundert, denn wie sie damit umgeht, ist vorbildlich. Schon früh habe ich geahnt, worauf das alles wohl hinauslaufen wird, doch diese "Vorkenntnis" hat mich in keinster Weise in meinem Lesefluss, oder Lesespaß beeinträchtigt. Eher das ganze Gegenteil war der Fall: Ich habe es genossen Emma zu begleiten, die vielen Situationen mit ihr gemeinsam zu bestreiten, mit ihr zu weinen und gleichzeitig mit ihr zu lachen. Es war für mich spannend zu lesen, ob ich mit meiner Vermutung Recht behalten sollte, oder ob der Plot vielleicht doch noch eine ganz andere Richtung annehmen würde. Nicht nur die Geschichte von Emma und den Verlust ihrer besten Freundin hat mich zutiefst berührt, sondern auch das Schicksal, welches ihre Mutter erleiden muss. Wie die Familie damit umgeht, hat mich sehr nachdenklich gestimmt und auch ein bisschen betrübt.
Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach herausragend gut, aber das hat Dani Atkins ja auch schon mit "Die Achse meiner Welt" zeigen können. Es geht sehr flott voran und ist stellenweise schon sehr tiefsinnig.
Was die Geschichte für Wendungen nimmt, fand ich überaus gelungen. Genau wie das Ende, welches bei mir noch eine ganze Weile nachgehallt hat.

Fazit:
Wer "Die Achse meiner Welt" gemocht hat, dem wird es auch in "Die Nacht schreibt uns neu" so ergehen. Dani Atkins hat eine wundervolle Art zu Schreiben und der Geschichte Leben einzuhauchen. Sie spricht viele Themen an, die einen nachdenklich stimmen und schafft es stets, jegliche Emotionen auf den Leser zu übertragen.

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