Rezension

Guter Anfang, durchschnittliches Mittel, zu großes Ende

Die Nacht schreibt uns neu - Dani Atkins

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

INHALT

Eine Geschichte um eine Liebe, groß und schicksalshaft. Emma kommt mit ihren Freundinnen Caroline und Amy von ihrem Junggesellinnenabschied, als ihr Leben eine entscheidende Wendung bekommt. Bei einem Autounglück verstirbt Amy. Und Emma kommt auch so gerade eben mit dem Leben davon. Seitdem verspüren ihr Lebensretter Jack und sie eine besondere Verbindung. Aufgrund des tragischen Todes ihrer besten Freundin verschiebt Emma dann auch ihre Hochzeit mit Richard, ihrer Jugendliebe. Doch diese Pause bewirkt, dass Emma Zeit hat, nochmals ihre Gefühle zu überdenken. Und schnell machen sich erste Zweifel breit. Am Ende muss sich Emma entscheiden. Will sie der unbeschreiblichen Anziehung von Jack erliegen oder findet die Hochzeit, mit der ihre Freunde und Familie rechnen, am Ende doch noch statt?

 

MEINUNG

Viele Leser kennen bereits Dani Atkins durch ihr sehr beliebtes Werk „Die Achse meiner Welt“. Als Schriftsteller an alte Beliebtheit und Erfolge anzuknüpfen ist nicht immer einfach. Aber in „Die Nacht schreibt uns neu“ wartet Atkins mit einer neuen gefühlvollen Geschichte auf. Mit viel Gefühl und Emotion berührt sie den Leser, genauso wie sie an manchen Stellen verwirrt. Grundsätzlich lässt sich anmerken, dass der Schreibstil von Atkins sehr leicht und flüssig zu lesen ist. Da werden auch eher Gelegenheitsleser schnell durchs Buch kommen.

Obwohl das Konzept des Buches so simpel wirkt, hat es sehr viele Baustellen, an die der Leser teilnimmt. Als Leser hat man immer wieder das Gefühl, dass die Geschichte um Emma und Jack nur ein Bruchteil ist. Denn mal gerät der Fokus wieder auf Emma und Richard, dann auf ihre andere Freundin Caroline, die sich sehr schwer mit der Traumabewältigung zu dem Autounfall tut und auch die Demenz-Erkrankung ihrer Mutter spielt eine Rolle. Man bekommt das Gefühl, dass Emma sich mit so vielen Sachen auseinandersetzen muss, dass es verständlich ist, warum so lange kein glatter Strich unter die Rechnung gezogen wird und Emma sehr lange zwischen Richard und Jack schwankt. Da arbeitet die Autorin auch mit so manchem Klischee, was man als Vielleser unter Umständen nervig finden kann, da es dann einfach sehr vorhersehbar wird. Und besonders manche Dialoge oder beschriebene Handlungen sind so offensichtlich dumm, dass es anstrengend wird und man als Leser diese besondere Atmosphäre und Stimmung im Buch verliert.

Man findet zwar zu Beginn schnell seine Sympathieträger in der Geschichte und das ist auch alles gut und schön. Doch dann ist es überraschend, wie merkwürdig und anders sie ab der Mitte des Buches plötzlich agieren. Und sich die Sympathien plötzlich etwas verschieben. Das schafft die Autorin aber auch sehr gut mit den zum Teil höchst emotionalen Szenen, die einem so manche Träne ins Auge locken.

Leider lässt das Buch gegen Ende hin immer mehr nach. Man kann schwierig die Reaktionen, Aktionen und Dialoge nachvollziehen. Es wirkt irgendwie aufgesetzt und unnötig, das eh schon Vorhersehbare, herauszögernd. Deswegen wirkt das Ende dann auch so unpassend. Es ist zu „groß“ und „mächtig“ von der Inszenierung her, als dass es zum Rest passt. Keine Frage, es ist ein schönes Ende, sehr berührend und zart, aber man hat ein fremdkörperartiges Gefühl danach.

 

FAZIT

Letztendlich ist „Die Nacht schreibt uns neu“ ein sehr interessantes Buch mit viel Drama und Emotionen, die auch den Leser an so manchen Stellen mitreißt. Ich selbst hatte bis zu der Mitte des Buches sehr viel Spaß beim Lesen, was dann aber immer mehr nachließ. Ab da waren die Entwicklungen und Handlungen der Protagonisten zum Teil nicht mehr richtig nachvollziehbar und sehr anstrengend. Man wusste was eigentlich kommen wird, aber es wurde zu viel Terz drumrum konstruiert. Kurz gesagt: Das Buch ist für eine kurzweilige Leseauszeit mit vielen emotionalen Baustellen und vielen Auf und Abs geeignet.

QUELLE

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