Rezension

Gelungener 3. Teil, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht

Missing Boy - Candice Fox

Missing Boy
von Candice Fox

Bewertet mit 5 Sternen

Auch in „Missing Boy“ sehen sich Amanda und Ted nicht nur mit dem rätselhaften Verschwinden eines kleinen Jungen konfrontiert, sondern werden wieder einmal von ihrer eigenen problematischen Vergangenheit mit dem australischen Justizsystem eingeholt. Denn auch wenn sich die allgemeine Situation in Crimson Lake für die beiden in den letzten zwei Bänden erheblich verbessert hat, taucht plötzlich unverhofft ein neues Problem auf, welches Amanda zwingt, wiederholt etwas mehr mit der gesetzlosen Seite der Gerechtigkeit zu liebäugeln, als sie sollte.

 

Ich finde, dieser Teil steht seinen Vorgängern wirklich in nichts nach. Man ist sofort wieder in der Geschichte und erinnert sich an alles, als hätte es nie eine Pause zwischen Band 2 und Band 3 gegeben. Nur die Entwicklung der Protagonisten gefällt mir hier eventuell noch ein bisschen besser als zuvor.

Amanda hat zum Glück nichts von ihrem sonderbaren Charme und ihren ulkigen Eigenheiten verloren. Sie ist noch immer ein absolut einzigartiger Charakter, über den man nur lächelnd den Kopf schütteln kann. In „Missing Boy“ lernt man allerdings etwas mehr Amandas dunkle Seite kennen und darf zusehen, wie sie über ihren Schatten springt und zum Wohle anderer ein paar ihrer Prinzipien kurzzeitig und sehr unterhaltsam über Bord wirft. Nach diesem Band ist sie wohl sogar einer meiner absolut liebsten Charaktere aus Büchern.

Aber auch Ted hat seine Liebenswürdigkeit nicht einbüßen müssen, was bisweilen nicht nur dem Leser auffällt, und man kann weiterverfolgen, wie beide Charaktere aneinander und vor allem wunderbar durcheinander wachsen. 

Man macht auch die Bekanntschaft mit dem ein oder anderen neuen Charakter, von denen ich persönlich Superfish schon jetzt fest ins Herz geschlossen habe und hoffe, dass er in den folgenden Bänden noch sehr viel mehr Präsenz zeigen darf.

 

Ehrlich gesagt war ich beim Lesen aber etwas skeptisch, da mir die Geschichte ein bisschen zu einfach erschien. Allerdings habe ich aber schnell gemerkt, dass das nicht der Fall ist. Das hätte mich im Vergleich zu den Vorgängern wirklich enttäuscht.

Wer sich also auch nach den ersten 50 bis 100 Seiten denkt, er wisse schon, was das Rätsels Lösung ist – Lesen bis zum Ende lohnt sich definitiv.

 

Ich hoffe sehr, dass man hiermit noch nicht alles von Ted und Amanda gelesen hat und wünsche mir noch eine Menge, Menge mehr an Büchern für diese Reihe. Dabei beziehe ich mich nicht auf das Ende dieses Teils, das lässt nämlich sehr wohl noch mehr Bände zu, aber auf den Fakt, dass die „Hades“ Reihe der Autorin leider nach dem 3 Band geendet hat.

Ich könnte auch noch 30 weitere Bände über Amanda und Ted lesen.

 

Fazit

Wer die ersten beiden Bände kennt und mag, wird auch hier alles andere als enttäuscht. Das Buch bleibt seinen Prinzipien um das ungleiche Paar und deren manchmal etwas ulkigen Ermittlungsmethoden treu und entlockt dem Leser wie gewohnt einiges an Lächeln und Kopfschütteln über die beiden.