Rezension

Gelungener Auftakt

Guardians of Secret Powers 01 - Das Siegel des Teufels - Peter Freund

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
von Peter Freund

INHALT

Nele dachte immer, sie sei ein ganz normales Mädchen aus Berlin. Ein Mädchen mit furchtbaren Eltern, ja, aber eben nur ein Mädchen. Als sie eines Tages Taha, dem Anführer der Guardians of Secret Powers trifft, erkennt sie, dass sie mehr als das ist. Plötzlich sieht sie mehr hinter Leuten, als ihre menschlichen Gesichter. Plötzlich sieht sie, was für Monster sie in Wirklichkeit sind: Fantoms. Nele bleibt keine Wahl, wenn sie überleben will, muss sie sich den GSP anschließen - und lernen, was es heißt, die Pentatrix zu sein... 

MEINE MEINUNG

ALLGEMEIN

Nachdem ich mit Peter Freunds fantastischer Reihe Laura groß geworden bin, war ich mehr als neugierig, was mich bei der neuen Serie Guardians of Secret Powers erwarten wird.

FIGUREN

In dieser Geschichte gibt es eine Menge Protagonisten, aber nur eine Ich-Erzählerin: Nele. Sie ist Schüler, hält es Zuhause kaum aus und würde am liebsten jeden Tag bei ihrer besten Freundin Lotti oder ihrer Oma Mimi verbringen. Ihre Eltern zeigen ihr, wie wenig sie von ihr halten und verkaufen sie sogar für Experimente an ein Krankenhaus. Erst durch die Guardians of Secret Powers erkennt sie, dass sie viel mehr wert ist, als ihre Familie ihr weis machen wollte. Weil Nele die einzige Ich-Erzählerin ist, trotz der vielen Perspektivenwechsel, fieberte ich als Leserin mit ihr automatisch am meisten mit. 
Die anderen Figuren sind im personalen Erzähler geschrieben. Taha ist ein charmanter Junge, der Nele von den Fantoms rettet und sie in die Welt der GSP (Guardians of Secret Powers) einführt. Er ist der Anführer von Team Alpha und weiß immer Rat. 
Kjell ist ein blonder Wikingerjunge, dessen Lieblingswort "Jo" ist und der nur mehr sagt, wenn es unbedingt nötig ist. Und auch dann beschränkt sich sein Wortschatz auf einige wenige Silben. Auf seine Art ist er mir noch lieber als Taha, gerade durch seine ruhige und einsilbige Art übt er einen gewissen Reiz aus. 
Ami ist Tahas feste Freundin und alles andere als begeistert, als Nele neu in die Gruppe kommt und sie dafür ins Team Beta versetzt wird. Ihre Eifersucht hält sie aber nicht davon ab, weiterhin professionell zu bleiben. 
Das sind nur einige wenige von unzähligen Figuren. Ich hätte es schön gefunden, ein Namensverzeichnis zu haben. Gerade bei so vielen Namen fällt es mir schwer, sie auseinander zu halten. 

PLOT

Der Plot liest sich, vor allem zu Beginn, sehr filmisch. Die einzelnen Abschnitte sind kurz, meist kaum länger als eine Handvoll Seiten, bevor es einen neuen Perspektivensprung gibt. Im späteren Verlauf finde ich so etwas sehr spannend und die vielen winzigen Cliffhanger fesseln den Leser an die Seiten. Gerade am Anfang empfinde ich es aber als eher störend, da es den ersten Kontakt mit den Figuren sehr oberflächlich und unterbrochen gestaltet. 
Das Gerüst der Geschichte erinnert stark an Peter Freunds Fantasy-Serie Laura, die ich in meiner Kindheit gelesen habe. Kurz gesagt, geht es um Gut gegen Böse: die Lichtschwingen gegen die Dunkelschwingen, die Fantoms gegen die GSP. Und statt diesen Krieg in ihrer eigenen Welt auszutragen, führen sie ihn in der Welt der Menschen aus. Nur Kinder mit besonderen Fähigkeiten wie Nele und Taha können sie aufhalten und die Sicherheit der Menschen garantieren. 
Auch für die vielen Wesen wäre ein Glossar schön gewesen, ebenso wie für die Geräte, die die GSP benutzen. Manche werden erst später in der Geschichte erklärt und haben mich mit einigen Fragezeichen zurückgelassen. Andererseits hatte ich auch Schwierigkeiten mit den Chat-Kürzeln, die Nele bei ihrem Gespräch mit Casanova2.0 verwendet. Vielleicht werde ich dafür auch einfach schon zu alt. 
Die Geschichte fängt rasant und spannend an, hat im Mittelteil einige Längen und wird am Ende wieder richtig packend. Für junge Leser ab 12 ist es eine rasante, fantastische Abenteuergeschichte über jugendliche Agenten in ihrem Kampf gegen das Böse und die Schrecken der Nacht. 

SPRACHE

Peter Freund hat einen rasanten, auf seine jugendlichen Leser angepassten Schreibstil, der sich schnell und flüssig lesen lässt und das hohe Tempo der Geschehnisse unterstützt. Einzige Kritik: Das Wort "nämlich" kommt so oft vor, dass es nervig wird. Auf den ersten 50 Seiten steht es mindestens einmal auf jeder Seite. Es ist nicht nur ein Wort mit unschönem Klang sondern sorgt dafür, dass Vieles viel zu erklärend wirkt. 

FAZIT

Ein gelungener Auftakt um die GSP, eine fantastische Geschichte für junge Leser ab 12. 

4 von 5 Punkten
Cover 1/2 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Figuren 1 Punkt
~*~ cbj ~*~ 608 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-570-15379-6 ~*~ Gebundene Ausgabe ~*~ 17,99€ ~*~ 16. September 2013 ~*~