Rezension

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Magisch, mit einigen Mängeln

Guardians of Secret Powers 01 - Das Siegel des Teufels - Peter Freund

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
von Peter Freund

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Es ist Neles fünfzehnter Geburtstag. Eigentlich sollte er wunderschön werden. Sie will mit ihren Freunden ins Kino und anschließend feiern. Doch so einfach soll es nicht werden. Erst wird sie von dunklen Gestalten den ganzen Abend über verfolgt, dass auch noch auf dem Heimweg in die Enge getrieben. Zum Glück tauchen seltsam gekleidete Jugendliche auf fliegenden Fahrrädern auf und vertreiben die Verfolger. In den folgenden Tagen wird es noch seltsamer. Die Verfolger geben nicht auf und Nele erkennt, dass sie nicht bloß Menschen sind, sondern irgendwelche Kreaturen. Zum Glück taucht Taha immer wieder auf um sie zu retten. Er erklärt ihr, dass sie eine Guardian ist und mit anderen Jugendlichen die Welt vor den Mächten des Bösen bewahren soll. Vor allem jetzt, da sich etwas Dunkles in Berlin zusammenbraut, ist ihre Hilfe dringender nötig, als Nele es je ahnen könnte.

Meine Meinung
Mit "Das Siegel des Feuers" führt Peter Freund in seine neue Buchreihe "Guardians of Secret Powers" ein. Dieser erste Band führt den Leser nach Berlin der heutigen Zeit. Reale Plätze werden vorgestellt und verbildlicht. Im vorderen Teil des Buches findet sich ein Stadtplan der dazu verleitet die Schritte der Charaktere zu verfolgen.

Im Zentrum des Geschehens findet sich Nele wieder. Eigentlich wünscht sie sich nichts sehnlicher als etwas Ruhe in der Familie und die Aufmerksamkeit von Kimi, der ihr Herz höher schlagen lässt. Dann wird sie aber in die Welt der Guardians geworfen und weiß nicht wie ihr geschieht. Plötzlich ist Magie real, sonderbare Kreaturen verfolgen sie und versuchen sie zu entführen und sie muss ihre Freunde belügen. Alles andere als begeistert von ihrer neuen Situation, muss Nele schnell lernen, denn zu viel steht auf dem Spiel.

Taha ist sicherlich neben Nele, eine der zentralen Figuren der Geschichte. Er scheint der Anführer der Guardians zu sein. Als er Nele zum ersten Mal trifft, merkt er, dass sie etwas Besonderes ist. Es wird zu seiner Aufgabe sei in die verborgene Welt der Guardians einzuführen. Taha weiß, dass ihm und Nele nur wenig Zeit bleibt, denn die Gefahr ist näher als sie je zu ahnen wagten.

Nele und Taha haben in ihren Kämpfen so einige Gefährten, die sie unterstützen und auf ihrem Weg begleiten. Jeder von ihnen hat so seine Stärken und Schwächen. Da Nele neu in diese Gruppe kommt, wird sie nicht von jedem mit offenen Armen empfangen. Eifersucht spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Peter Freund beeindruckt durch die Kombination von Realität und Fantasie. Eine moderne Stadt wird zum Schauplatz eines fantastischen Abenteuers. Mit einer klaren und leicht verständlichen Sprache, bereitet es dem Leser ein schnelles vorankommen im Geschehen. Dinge werden gut erklärt, so dass entstehende Fragen sich schnell von selbst beantworten lassen.

An sich hat mir das Buch ganz gut gefallen, doch es gab Stellen, die für mich nicht stimmig waren. Da wären z.B. Neles Reaktionen als sie über eine Leiche stolpert. Sie ist vielleicht fünf bis zehn Minuten entsetzt, doch dann ist wieder alles ok. Ehrlich? Nele ist 15 und reagiert wie jemand, der andauernd Leichen seiht. Keine Alpträume oder sonst was. Kann doch nicht sein.
Mir fehlte auch etwas Fassungslosigkeit. Sie wird von seltsamen Wesen verfolgt und von Jugendlichen auf fliegenden Fahrrädern gerettet. Ach was, darüber macht man sich doch keine Gedanken, passiert doch schließlich oft genug.

Andererseits ist es auch der Mut der Jugendlichen, der hier beeindruckt. Sie sind einfallsreich und sind bereit einiges zu riskieren. Es sind Jugendliche, die sich für etwas einsetzen und versuchen damit die gegenwärtige Situation zu verbessern.

Peter Freund schafft es hier auch der dunklen Seite eine Stimme zu geben. Als Leser erhält man Einblicke in deren Pläne, wird aber davon abgehalten herauszufinden, wer sich hinter diesen Stimmen verbirgt. Man kann sich darum Gedanken machen und rätseln, allerdings schaffen immer wieder eingeführte Wendungen zu überraschen.

Fazit
Fantastische Elemente werden mit der Realität verbunden und ermöglichen so eine Schnitzeljagd durch Berlin. Obwohl einige Mängel die ein oder andere Denkfalte auf die Stirn zaubern, überzeugt die Geschichte durch starke Charaktere, die ihren Weg gehen und für eine bessere Zukunft kämpfen. Nun bleibt es abzuwarten, was der Autor im nächsten Buch für sie parat hält.