Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Die Frauen vom Inselsalon -

Die Frauen vom Inselsalon
von Sylvia Lott

Bewertet mit 5 Sternen

Die Sommerfrische auf Norderney zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe ich zusammen mit den Protagonistinnen Frieda und Grete in Sylvia Lotts neuem Roman „Der Inselsalon“ miterleben dürfen.

Frieda, Tochter eines Fischers, darf im Friseursalon arbeiten und es eröffnen sich ihr so völlig neue Eindrücke. Grete ist die Tochter eines wohlhabenden Berliner Fabrikanten und verbringt die Sommerzeit aus gesundheitlichen Gründen auf Norderney. Obwohl beide Mädchen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen freunden sie sich an.

Die Entwicklung vom Teenager zur jungen Frau beider Protagonistinnen zeichnet auch ein Bild der damaligen Klassenunterschiede und den damit verbundenen Konflikten mit den Eltern und der ersten großen Liebe. Sowohl Frieda als auch Grete sind für ihre Zeit recht fortschrittlich,  haben einen eigenen Kopf mit Vorstellungen und Träumen, die sie auch in die Tat umsetzen wollen.

Dank Sylvia Lotts flüssigem Schreibstil ist man schnell Teil der Geschichte und kann sich auch von der schönen Insel Norderney und ihren Bewohnern zu Kaisers Zeiten ein Bild machen. Sehr unterhaltsam waren dabei auch immer die Szenen aus dem Salon, wenn die Herren sich über die aktuellen weltgeschichtlichen und politischen Ereignisse ausgetauscht haben.

Band 1 der vielversprechenden Norderney-Saga endet mit dem Beginn des ersten Weltkrieges und lässt viele Fragen offen, so dass ich neugierig der Fortsetzung entgegenfiebere.