Rezension

Gemischte Meinung

The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt - Carina Zacharias

The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt
von Carina Zacharias

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

"The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt" ist der Auftakt einer 5-teiligen Buchreihe, die sich mit den Völkern der Elemente befasst. Die Völker Luft, Wasser, Erde und Feuer leben schon seid Jahrhunderten friedlich und unabhängig voneinander und haben nichts miteinander zu tun. Kaum einer weiß, dass es auch das Volk des Lebens gab und auch alte Geschichten und die Prophezeiung sind nur noch bruchstückhaft bekannt. Eines Tages leuchtet jedoch das Schutzsiegel beim Element Luft auf, was nur bedeuten kann, dass dieses Hilfe benötigt, weshalb Lorena als Botschafterin des Wasservolks dorthin geschickt wird. Auch von den anderen Völkern kommen Botschafter zur Hilfe und gemeinsam versuchen sie, die Seuche, die das Luftvolk befallen hat, zu bekämpfen.

Schreibstil:

Aus der Sicht eines Erzählers wird aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte erzählt, insgesamt kommen hier fünf Personen zum Zug. Die Kapitellänge ist unterschiedlich, anfangs teilweise noch recht kurz, später relativ lang. Ich persönlich bevorzuge kurze Kapitel und fand die längeren relativ anstrengend zu lesen. Dies liegt absolut nicht am Schreibstil, denn dieser war flüssig, leicht verständlich und definitiv gut zu lesen.

Die Protagonisten:

Da aus fünf verschiedenen Sichten geschrieben wurde, konnte ich zu keiner der Figuren eine richtige Bindung aufbauen. Alle habe ich mehr oberflächlich als intensiv kennengelernt.

Lorena wirkte sympathisch, aber zurückhaltend auf mich. Mir ist nicht gänzlich klar, wieso ausgerechnet sie auf diese Reise geschickt wird, denn zu ihrer Person passt es für mich nur bedingt. Im Laufe der Geschichte bekommt sie manchmal einen Selbstbewusstseinsschub, dieser legt sich jedoch jedes Mal relativ schnell. Ihre Unsicherheiten bezüglich ihrer Verliebtheit geht mir etwas auf die Nerven und wirkt auf mich zum Teil naiv und übertrieben.

Tero wirkt genau wie Lorena sympathisch, allerdings noch unscheinbarer als diese, sodass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass er unbedingt ein solches Abenteuer erleben möchte und sich freiwillig auf die Reise macht. Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich aber ein wenig und wird etwas selbstbewusster. Ich mag ihn bisher sehr gerne.

Tinnek ist für mich nur der nervige Prinz des Feuervolkes. Er ist arrogant und unsympathisch, mehr konnte ich von ihm nicht erfahren. Noch verstehe ich nicht, wieso man hier aus seiner Sicht schreibt, denn viel zu sagen hat er nicht.

Ryell wirkt sehr liebenswürdig und hilfsbereit auf mich, aber auch geheimnisvoll. Man merkt schnell, dass sie mehr weiß.

Vela ist ein liebes und zunächst verzweifeltes Mädchen, allerdings ist sie Corin gegenüber zunächst manchmal zu zickig, das finde ich schade. Schön ist aber, dass sie es irgendwann ein bisschen einsieht.

Die Geschichte:

Leider war die Geschichte für mich recht langatmig und unspektakulär, was aber damit zusammenhängt, dass es der Anfang einer 5-teiligen Reihe ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass der nächste Band schon deutlich spannender wird. Hier hatte ich das Gefühl, dass fast das ganze Buch quasi nur eine Einleitung ist. So manche Szene hätte man gerne mal verkürzen, andere dafür aber definitiv verlängern können, da wichtige Sachen meist nur kurz angeschnitten worden und plötzlich schon wieder vorbei waren. An verschiedenen Sachen habe ich den Sinn nicht erkannt, was u.a. daran liegt, dass man das Gefühl hat, die gesamte Geschichte geschieht innerhalb von maximal einer Woche, in Wirklichkeit sollen es aber Wochen sein, die die Reise benötigt. Das hätte man klarer herausstellen müssen, denn es ist tatsächlich in manchen Situationen wichtig.

Manche Handlungen der verschiedenen Figuren kann ich absolut gar nicht nachvollziehen. Sie wirken übereilt und auf mich völlig übertrieben. Ich hätte mir hier gewünscht, dass sie überlegter handeln.

Es sind einige Punkte offen geblieben, die ich gerne schon im ersten Band erfahren hätte. Ich hoffe, dass es im zweiten Teil Antworten geben wird.

Fazit:

Der erste Band dieser Reihe wird von mir eher als Einleitung gesehen. Es passiert nicht so viel und wenn etwas passiert, dann ist es auch schnell wieder vorbei. Die Figuren sind relativ blass geblieben und handeln teilweise zu unüberlegt. Es gibt schon einige Andeutungen für den nächsten Band, sodass ich davon ausgehe, dass dieser spannender und informativer wird. Neugierig bin ich auf jeden Fall, aber bei manchen Punkten, befürchte ich, dass sie mir nur bedingt Gefallen werden. Ich kann dieses Buch weder empfehlen, noch davon abraten.