Rezension

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Grandioses Meisterwerk

Crush -

Crush
von Tracy Wolff

Grace ist zurück und während sie noch herauszufinden versucht, was sich alles geändert und welche Fähigkeiten sie nun hat, droht eine neue Gefahr für sie und ihre Freunde. Nichts scheint wichtiger, als dass sie schnellstmöglich ihre Fähigkeiten zu beherrschen lernt. Doch schon bald muss sich Grace fragen, wem sie wirklich trauen kann und was sie bereit ist zu opfern, um jene zu retten, die sie liebt.

 

Es beginnt für den Leser sehr verwirrend, da Grace ganz normal durch die Flure der Katmere Academy läuft, was nach dem Ende von Band 1 schier unmöglich scheint. Diese Verwirrung ist aber eine Gemeinsamkeit, die man mit Grace hat, da diese sich an nichts erinnern kann. Dass niemand eine wirkliche Antwort auf ihre Fragen hat, sorgt nur dafür, dass man umso gespannter darauf ist, dass sie alles wichtige herausfindet.
Und es gibt eine ganze Menge an Überraschungen, die nach und nach offenbart werden. Manche sind gut, andere nicht und bei manchen ändert sich die Beurteilung im Laufe der Geschichte. Der eigene moralische Kompass muss ebenso wie der von Grace mehrfach überdacht werden.
Besonders spannend und lustig sind die Szenen zwischen Grace und einer ganz bestimmten Person. Den Namen zu nennen würde spoilern. Viele Szenen werden so viel besser durch die Streitereien und Neckereien, auch wenn Jaxon deswegen insgesamt ein wenig zu kurz kommt.
Grace wächst immer mehr in die Rolle einer selbstbewussten und schlagfertigen, jungen Frau hinein, die sich auch nicht von ihrem Vampirfreund bevormunden lässt. Jedes Mal, wenn sie den Jungs die Leviten liest, könnte man sie einfach nur feiern. Und nicht nur Grace mutiert zur mutigen Heldin, die sich nicht von anderen bevormunden lässt. Gerade diese Ausgeglichenheit zwischen all den Figuren sorgt dafür, dass man sich richtig wohl an der Katmere Academy fühlt und viele Figuren ins Herz schließt. Umso tragischer ist dann ein schrecklicher Unfall, der einen schockiert und fassungslos zurücklässt. Nur damit die Autorin dann mit noch mehr Horror um die Ecke kommt und einen negativ überrascht. Graces Stärke ist unglaublich und man fliegt nur so durch die letzten ca. 100 Seiten, weil viel zu viel passiert und auf dem Spiel steht, als dass man beruhigt das Buch zur Seite legen könnte.
Wie auch Band 1 vereint Crush eine richtig tolle Story mit nostalgischem Flair und fantastische Figuren, die auch gerne mal sarkastisch oder selbstironisch sein können und dabei den Zeitgeist treffen. I love it!

Das Ende ist wirklich mörderisch gut und obwohl man ein wenig aufatmen kann durch eine der letzten Enthüllungen, endet es mit einer krassen Erkenntnis, sodass man sofort zum Folgeband greifen möchte, der aber erst in ein paar Monaten erscheint. Glücklicherweise steht mittlerweile fest, dass die Reihe mindestens sechs Bände umfassen wird. Und ich hoffe, dass ein gewisser Wolf noch eine Abreibung erhalten wird.
Der Autorin gelingt es, genug zu offenbaren, um den Leser an die Geschichte zu fesseln und gleichzeitig ausreichend Geheimnisse im Dunkeln zu lassen, damit man nicht hinter die Motive der einzelnen Figuren kommt. Ganz zu schweigen davon, dass viele Wendungen verdammt überraschend kommen.