Rezension

gut

Der Besuch - Hila Blum

Der Besuch
von Hila Blum

Bewertet mit 4 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Von Zeruya Shalev bejubelt, von der Presse gefeiert: Hila Blum erzählt von der Liebe, von einem Paar, das seine Geheimnisse gewahrt hat, von einer längst vergessen geglaubten Nacht in Paris. Ein großer Liebes- und Familienroman aus Israel, dessen reine Intensität zu Herzen geht. Es ist der Sommer der nicht so fernen Katastrophen. Eine ungewöhnlich hartnäckige Hitze liegt über Jerusalem, ein Wohnhaus stürzt ein, ein Junge verschwindet. Nili und Nataniel haben eine Woche ohne Kinder vor sich, als ein Anruf aus Paris die empfindliche Balance ihres Lebens stört. Duclos, ein französischer Millionär, kommt nach Israel und will sie treffen. Jahre zuvor war er ihnen bei einem unseligen Vorfall in einem Pariser Sternerestaurant zu Hilfe gekommen. Nie haben sie einander eingestanden, was an jenem Abend wirklich geschah. Hila Blums Debüt erzählt nicht nur die Geschichte dieses Paares, Nili und Nataniel, ihrer verborgenen Seiten, Sehnsüchte und nie offenbarten Geheimnisse; es ist ein Roman, der das Porträt einer modernen Familie zeichnet. Blum spürt die Risse in der Fassade auf, Momente der Unsicherheit, die man vielleicht zu schnell kaschiert, Gefühle, die man zu rasch unterdrückt hat. Ein großer Familienroman aus Israel, eine Autorin, deren Stilgefühl und klarer, kluger Blick verblüffen

== Leseeindrücke: ==

Nili und Nati sind die Protagonisten dieses Romans, bei denen sich dann der unerwartete Besuch ankündigt. Dieser war ihnen Jahre zuvor während einer unangenehmen Situation zu Hilde gekommen. Dabei hätte das Paar gerade eine kinderfreie Zeit vor sich: Dida, die Tochter von Nati befindet sich gerade bei ihrer Mutter, beider gemeinsames Kind Asia ist mit der Tante im Urlaub. Dazu ist die Hitze in Jerusalem noch unerträglich und ein Junge verschwindet…

Der Roman wird aus der Sichtweise von Mili beschrieben. Der Schreibstil empfand ich anfänglich als ziemlich kompliziert, die seltsamen israelischen Namen ebenso. Im Laufe des Lesens konnte ich mich aber daran gewöhnen.
Die gesamte Familiengeschichte wird hier ziemlich genau unter die Lupe genommen, wobei mir sämtliche Charakter recht seltsam erschienen, Nili sogar ziemlich gestört. Das einzig Beständige in ihrem Leben scheint ihre Unbeständigkeit zu sein. Nati rückt ehe rin Nils Schatten.

Oftmals plätschelte die Handlung so dahin, teilweise auch etwas langatmig, aber ich blieb neugierig worauf alles hinausläuft. Das Ende war allerdings ein wenig offen und beantwortete nicht alle offenen Fragen, aber nicht immer im Leben gibt es auf alles auch eine Antwort.

Die Kapitellänge empfinde ich als angenehm kurz. Manche Seiten sind nur - ohne dass sie ein neues Kapitel anzeigen - halb bedruckt. Ungewöhnlich, aber handlich.

Als Pluspunkt muss ich hier das eingebundene Lesezeichen erwähnen. Das erleichtert mir das Seitenwiederfinden immer ungemein, weil ich Papierlesezeichen immer verliere oder aus den Büchern fallen lasse.

Trotz kleiner Kritikpunkte hat mir dieser Roman sehr gefallen, weil er eben so andersartig ist und obwohl er die Leser spaltet. Man mag Schreibstil und Handlung oder man mag diese nicht. Mir gefiel die Schreibweise recht gut, obwohl es kein einfach zu lesender Roman war, sondern eher ein gewöhnungsbedürftiger.

Ein schöner Liebes- und Familienroman aus Israel, der mir nur manches Mal eben etwas zu kompliziert war.

@ esposa1969