Rezension

Helenas Geheimnis

Helenas Geheimnis
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4 Sternen

Mit "Helenas Geheimnis" hat uns Lucinda Riley dieses Mal wirklich überrascht. Denn viele, für sie typische Einzelheiten bleiben diesem Buch fern. Sei es ein Erzählstrang, der mehrere Jahrzehnte in der Vergangenheit liegt und untrennbar mit der Gegenwart verflochten ist, oder die detaillierte Beschreibung von Land und Leuten des Handlungsortes. Woran die Autorin jedoch gedacht hat, sind Liebe, Schicksal und Drama und das nicht zu knapp. 

Ich habe mir am Anfang ein bisschen schwer getan, in das Buch hinein zu finden, gerade weil die typischen Elemente fehlen. Auch ist die Übersetzung eine anderen, an die man sich als Leser von Riley-Büchern erst einmal gewöhnen musste. War dies überwunden, so habe ich mich ganz in Helenas Geschichte hineinfallen lassen können und lies so Seite um Seite in einer sehr schnellen Geschwindigkeit hinter mir. 

Die Sicht des Buches wechselt zwischen festen Kapiteln aus Helenas Sicht und Tagebucheinträgen ihres Sohnes Alex. Das ist zuerst ungewohnt, bringt aber eine schöne Abwechslung. Vor allem weil Alex ein pfiffiges Kerlchen ist, dem man so schnell nichts vormachen kann. 

Lucinda Riley hat mich immer wieder auf eine falsche Fährte geführt. Denn war man sich sicher, das Geheimnis um Helena ansatzweise gelöst zu haben, so tauchte doch wieder etwas Neues auf, was die aufgestellte Theorie widerlegte. Am Ende hatten wir ein Netz aus Halbwahrheiten und ich wartete auf den großen Knall, der auch kam. Und auch mit dieser Auflösung hat mich die Autorin kalt erwischt, denn damit habe ich nicht gerechnet, obwohl wir schon gleich zu Beginn verdeckt darauf hingewiesen wurden. Was mir allerdings erst nach dem Lüften des Geheimnisses aufgefallen war. 

"Helenas Geheimnis" ist anders als alle anderen Bücher von Lucinda Riley. Sie hat sich an etwas neues getraut und hat mich damit nicht enttäuscht. Trotz der Startschwierigkeiten habe ich meine gewohnte Portion Familien-Liebesgeschichte bekommen, die ich an ihr so liebe. Auch die Tränen konnte ich mir gegen Ende hin wieder einmal nicht verkneifen. Rileys Nachwort, wie es zu dieser ungewöhnlichen Geschichte kam, hat mir auch gut gefallen. Auch wenn Handlung und Charaktere frei erfunden sind, so hat sie doch auch autobiografischen Elemente mit einfließen lassen. Also für sie eine sehr persönliche Geschichte, wie sie es in diversen Interviews schon angedeutet hat. 

Ich bedanke mich herzlich beim Goldmann-Verlag, sowie beim Bloggerportal für die Bereitstellung dieses wunderbaren Rezensionsexemplars, welches nicht nur wunderschön gestaltet ist, sondern auch mit einer berührenden Geschichte aufwarten kann.