Rezension

Hier ist ein Stern noch zu viel!

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe -

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
von Jenny L. Howe

Bewertet mit 1 Sternen

„Das Rivels-to-Lovers-Buch meiner wildesten und heißesten Träume“
Als ich diese Leserstimme von Ali Hazelwood gesehen habe, die vorne auf dem Buch abgedruckt ist, konnte ich mich nur wundern. Diese Geschichte ist nämlich weder heiß noch wild. Ganz im Gegenteil, so etwas Lahmes und Nichtssagendes habe ich selten gelesen. Wer hier aufgrund dieser Lesestimme Smut erwartet, wird enttäuscht werden. Es gibt nämlich im Buch nur sehr wenige spicy Szenen und diese werden auch nur sehr oberflächlich beschrieben.

Worum geht es?
Allison hat in ihrem Leben schon viel erreicht. Sie hat hart gearbeitet um es bis zum Promotionsprogramm an ihrer Universität zu schaffen. Womit sie aber nicht gerechnet hat ist, dass ihr Exfreund Colin ebenfalls sein Promotionsprogramm an der Uni absolviert und das auch noch auf dem gleichen Fachgebiet wie Allison. So kommt es natürlich schnell zu Rivalitäten. Und dass Colin ihr damals auf fiese Art und Weise das Herz gebrochen hat, macht die ganze Sache nur noch komplizierter. Es entbrennt bald ein erbitterter Wettkampf aber irgendwann müssen sich die beiden eingestehen, dass sie nicht mehr die gleichen Menschen von damals sind.

Charaktere:
Mit den Charakteren konnte ich mich leider gar nicht anfreunden. Colin bleibt die ganze Geschichte über sehr blass. Es wird gesagt, dass er sich im Vergleich zu seiner früheren Beziehung mit Allison charakterlich sehr verändert hat, allerdings konnte ich diese Veränderung überhaupt nicht nachvollziehen und war einfach nicht greifbar für mich. Es wäre schön gewesen, wenn wir hier seine Entwicklung miterlebt hätten. Außerdem wird ständig erwähnt, dass er gerne Strickjacken trägt, das ließ mich aber eher an meinen Opa denken anstatt an einen sexy Bookboyfriend. Allison andererseits ist eine so negative und unsympathische Person, wie ich es selten erlebt habe. Auf der einen Seite will sie die hochprofessionelle Studentin sein, die nur Lernen und ihre akademischen Ziele im Sinn hat, andererseits ist sie so kindisch, eigensinnig und uneinsichtig in ihrem Verhalten, dass ich mich oftmals nur wundern konnte. Ständig ist sie mit ihren Mitmenschen im Disput. Mit Colin sowieso aber auch mit ihrer Mutter, ihrem Vater, mit ihrer besten Freundin und ihren Kollegen an der Uni, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es gibt in dieser Geschichte keinen Menschen mit dem sie sich wirklich gut versteht. Allison hat einen sehr fragwürdigen Charakter. Sie ist ihren Mitmenschen gegenüber extrem misstrauisch gestimmt. Man kann es ihr nie recht machen. Und anstatt sich ihre Schwächen einzugestehen, lügt sie sich lieber das Leben schön. Das hat mich sehr gestört und hat sie mir einfach sehr unsympathisch gemacht.
Aber nicht nur mit den beiden Hautprotagonisten konnte ich nicht warm werden, in diesem Buch gibt es einfach keinen einzigen Charakter, dem ich etwas abgewinnen hätte können. Sogar die Nebencharaktere wie z.B. Allisons Mutter oder ihr Vater haben mich zur Weißglut gebracht.

Inhalt und Setting:
Die Liebe zwischen den beiden konnte ich überhaupt nicht fühlen, geschweige denn nachvollziehen. Wegen der ständigen Rivalitäten, hatte ich immer ein Gefühl von Distanziertheit in ihrem Umgang miteinander.
Nicht mal das Unisetting oder die angeteaserte Liebe von Allison zu mittelalterlicher Literatur, was sich eigentlich sehr interessant anhörte, konnten mich überzeugen. Ich persönlich habe nicht studiert, vielleicht war es mir deshalb zu hochgestochen und zu akademisch. Einfach nicht meine Welt und leider wurde es mir auch nicht sympathisch oder anschaulich rübergebracht.

Schreibstil:
Der Schreistil war im Großen und Ganzen ganz okay. Wenn auch an mancher Stelle etwas holprig. Aber zumindest noch das Beste an der Geschichte. Besonders negativ aufgefallen sind mir die doch recht vielen Rechtsschreibfehler.