Rezension

Rivals to Lovers and Second Chances- oder viel Lärm um nichts

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe -

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
von Jenny L. Howe

Bewertet mit 2 Sternen

Ich fand Cover und Klappentext wirklich total ansprechend und habe auch das angeteaserte Thema rund um mittelalterliche Literatur sofort geliebt. Entsprechend groß war meine Neugier und vielleicht auch meine Erwartung an das Buch. Leider bin ich sowohl mit den Protagonisten, als auch der Lovestory überhaupt nicht warm geworden und fand einige der Szenen auch einfach unglaubwürdig.

Zum Inhalt: Allison hat es geschafft in das Promotionsprogramm ihrer Träume an der Claymore aufgenommen zu werden. Ein Mentorenprogramm bei ihrer favorisierten Professorin würde ihrer akademischen Laufbahn das Krönchen aufsetzen. Doch da hat sie den Plan ohne ihren Ex Colin gemacht, der plötzlich auftaucht und sich auf die selbe Stelle bewirbt.

Second Chances ist ja eher nicht so mein Ding, einfach weil ich häufig die Beweggründe nicht schlüssig finde. Hier war es wieder ähnlich: Kommunikationsprobleme sind sehr bezeichnend für Allisons und Colins Beziehung, sie ist oft abwehrend oder flüchtet vor konfrontativen Gesprächen und er kann nicht auf den Punkt bringen, worum es ihm geht. Die Rivalität zwischen den beiden und der akademische Wettkampf sind, obwohl ich es irgendwann sehr anstrengend fand, das einzige an Gefühlen, was ich ihnen wirklich abgekauft habe, die angeblichen Funken zwischen den beiden sind nicht bis zu mir durchgedrungen.

Generell fand ich die beiden Protagonisten sehr unsympathisch. Allison hat eine sehr hohe Meinung von sich und ihrer Intelligenz, was dazu führt, dass sie lieber lügt als sich Schwächen einzugestehen. Und Colin- ach keine Ahnung, dadurch dass man ihn nur durch Allisons verklärte Sicht wahrnimmt war er mir schon unsympathisch als er immer wieder "Colin Benjamin" genannt wurde. Seine Art mit dem Druck an der Uni und dem Konkurrenzkampf umzugehen hat mir überhaupt gar nicht gefallen und auch hier wieder: größtes Problem ist, dass er nie den Mund aufkriegt bzw. Allison ihn auch gar nicht zu Wort kommen lässt.

Lichtblicke in Buch waren die Diskussionen über verschiedene Textpassagen mittelalterlicher englischer Literatur und die sehr reflektierte Problembewältigung mittels gedanklichem Durchspielen von Worst Case Szenarien. Beides leidet aber unter der recht schwachen Rahmenhandlung. Immer wieder durchlebt der Leser Rückblicke in Allisons und Colins Vergangenheit, dabei sollten beide eigentlich lieber damit abschließen und nach vorn blicken. 

Mich hat die Story leider einfach nicht abgeholt. Wer aber Second Chances mag und wen fast schon kindliches Gekabbel nicht stört, der mag hier sicherlich seine Freude dran haben, ich tue mich aber schwer, das Buch zu empfehlen.