Rezension

Hoch emotionales Buch über die Freundschaft dreier Frauen, die gemeinsam alles erleben ...

Sonntags bei Sophie - Clara Sternberg

Sonntags bei Sophie
von Clara Sternberg

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext
Sophie, Rosa und Melanie sind unzertrennlich. Und dann ist plötzlich nichts mehr, wie es war, denn Sophie erfährt, dass sie nur noch wenige Monate zu leben hat. Sie hat sich entschieden: Keine Klinikaufenthalte und qualvollen Behandlungen; Sophie will die Zeit, die ihr noch bleibt, im Kreise ihrer Lieben verbringen.
Ab jetzt sind die Sonntage nur noch für die drei Freundinnen reserviert: Sie sind für einander da und sie erinnern sich. Und immer häufiger gelingt ihnen ein Lachen und ein Stückchen Normalität.  Sophie steckt voller Lebensmut, denn sie hat ein großes Ziel: die Geburt von Melanies Tochter zu erleben! Auch Rosa und Melanie wollen die Hoffnung nicht aufgeben und machen sich, jede auf ihre Weise, auf die Suche nach einem Wunder, das Sophie retten kann.

Sophie, Rosa und Melanie sind seit zwanzig Jahren beste Freundinnen. Sie haben so viel gelacht und geweint. Auch Sophies erste Krebserkrankung vor Jahren haben sie durchgestanden. Doch jetzt ist der Krebs wieder da, und es wird keinen Kampf mehr geben, denn er hat die Oberhand. Sophie bleiben nur noch ein paar Wochen. Und diese Zeit möchte sie so intensiv wie möglich mit ihren Freundinnen verbringen. Also beschließen die drei, sich ab sofort jeden Sonntag bei Sophie zu treffen und nur schöne Dinge zu machen, und den Krebs außen vor zu lassen. Sie sprechen über das Leben und hinterfragen ihr Leben. Doch der Tag des Abschiedsnehmen und Loslassen kommt immer näher …

Oh mein Gott … wer mich kennt, der weiß, dass ich ein hochemotionaler Mensch bin und meine Emotionen lebe. Dieses Buch hat mich einfach nur mitgenommen. Von der ersten bis zur letzten Seite waren die Taschentücher meine Begleiter. Aber denkt jetzt nicht … oh das wird kitschig sein. Absolut nicht! Clara Sternberg ist hier ein Debüt gelungen wie es seinesgleichen noch finden muss. Es gelingt ihr in wundervollen Worten und Szenen eine Freundschaft zwischen Frauen zu beschreiben, wie man sie sich wünscht. Drei Frauen, mitten im Leben, die sich ihr halbes Leben schon kennen, müssen loslassen. Müssen eine aus ihrer Mitte gehen lassen. Und dann ist da die andere, die das pure Leben in sich trägt, weil sie ein Kind erwartet. Leben und Tod … beides liegt so nah beieinander. Oft habe ich mich gefragt, wie kann man so schreiben … so voller Gefühl und in meinen Augen auch Wissen. Wissen wie es ist einen solchen Menschen zu verlieren, welche Lücke sie hinterlässt. Es gibt im Buch eine Stelle, die ich sehr tröstlich finde:
„Das Leben ist ein unendlich großer, bunter Teppich, gewoben aus den Garnen in allen Farben des Regenbogens. (…) Alles, was lebt, hat einen einzigartigen Faden in diesem Teppich. Und wenn jemand stirbt, dann nimmt die Seele die Farbe mit in den Himmel, und der Faden wird unsichtbar. Aber er ist noch da, er ist nach wie vor eingewoben in den herrlichen Teppich, und man kann ihn spüren, denn er ist aus Licht und Liebe gesponnen.“ (S. 271)

Dies ist ein hoch emotionales Buch über die Freundschaft dreier Frauen, die gemeinsam alles erleben … die Liebe, das Leben, die Geburt und den Tod. Sophie, Rosa und Melanie haben mein Herz berührt. Ich habe mit ihnen Babykleidchen gekauft, gelacht, geweint, auf Godzilla geschimpft und im Bett gepicknickt.  Sie werden noch lange in mir bleiben und mich bei meinen Entscheidungen begleiten. DANKE liebe Clara, dass ich die drei ein Stück durch ihr gemeinsames Leben begleiten durfte. ♥♥♥