Ich fühle mich in eine andere Zeit versetzt
Bewertet mit 4 Sternen
Der Anfang des Buches ist schon sehr amüsant. Odette, kann wegen ihrer Wechseljahresbeschwerden nicht schlafen und geht in die Küche, um sich Trauben und Eis zu Gemüte zu führen, ihre Mutter tauccht auf und setzt sich ganz natürlich neben ihre Tochter und plaudert eine zeitlang mit ihr, nichts ungewöhnliches sollte man meinen, aber Odettes Mutter ist seit Jahren tot. Bei Festivitäten und auch Beerdigungen tauchen einige Geister auf und mischen sich unter die Gäste, der Autor beschreibt die Situationen so, als wäre es das natürlichste auf der Welt.
3 Freundinnen, die sich seit vielen Jahren kennen, treffen sich mit ihren Ehemännern jede Woche zum Essen im Earls Diner. Ihre Leben verliefen ganz unterschiedlich, was ja nicht ungewöhnlich ist. Der Autor schweift oft bei der Beschreibung der Gegenward ab und zeigt so die Vergangenheit auf. Man ist sofort mitten in der Geschichte und Vergangenheit und Gegenward verschmelzen.
Der Autor beschreibt die verschiedenen Charaktere ganz liebevoll mit vielen Rückblicken, erhalten wir Einblick in die Leben von Barbare Jean, Odette und Clarice. Dieses Buch hat einen eigenen Zauber, ist so süß und dunkel wie flüssiges Caramel. Vor allem den Südstattenflair rüberzubringen ist dem Autor gut gelungen. Ich habe beim Lesen manchmal die Supremes im Geiste singen gehört. Eine schöne Geschichte, die ich genossen habe.