Rezension

Immer diese Liebesbeziehungen

Die Einzige - Jessica Khoury

Die Einzige
von Jessica Khoury

MEINUNG
Langsam ist das Thema Unsterblichkeit ausgelutscht! Denkt ihr? Dann habt ihr noch nicht die Einzige von Jessica Khoury gelesen. Vergisst die verdammten Vampire, deren Blutkreislauf nicht mehr zirkuliert. Vergisst die blöden Hexen, deren Zellen sich nicht mehr teilen und vergisst erst recht die ganzen künstlichen Spezien, deren Inneres eh aus Plastik und Metall besteht. Mutter Natur hat vorgesorgt und eine Pflanze geschaffen, die jeden, der davon kostet, unsterblich macht, oder viel mehr seine Nachfahren.
Pia ist einer dieser Nachfahren und lebt innerhalb des Amazonas zusammen mit unzähligen Wissenschaftler, die versuchen das Geheimnis rund um die Unsterblichkeit zu entschlüsseln. Warum 5 Generationen abwarten, wenn man gleich mit einem Schluck unsterblich werden könnte? Davon träumt auch Pia, bis sie den Eingeborenen Eio trifft, der sie in einer Welt ganz ohne Wissenschaft entführt und ihr zeigt, dass es auf viel mehr ankommt als das ewige Leben.
Ich gebe es ehrlich zu, ich bin nach wie vor etwas zwiegespalten was das Buch betrifft. Die Idee ist interessant und wird auf eine ganz andere Art erzählt, als das man es erwarten könnte. Wer Fantasy oder gar eine Dystopie vermutet, ist hier an der ganz falschen Adresse. Die Einzige ist ein Thriller, der sich mit erschreckenden Wendungen und einem spannenden Plot sehen lassen kann. Zusammen mit Pia entdeckt man das grausame Geheimnis rund um die Unsterblichkeit und erschreckt sich dabei immer wieder über die Unmenschlichkeit mancher Figuren. Das Buch liest sich dabei recht schnell und flüssig, die Beschreibungen sind detailliert aber nicht allzu ausschmückend. Bei einem Setting wie der Dschungel also genau richtig, denn es ist erfrischend anders aber auch nicht allzu dominierend.
Auch die Nebenfiguren waren allesamt klasse und sehr verschieden. Meine liebsten waren aber eindeutig Tante Harriet und Onkel Antonio, denen ich gerne ein glückliches Leben gemeinsam gewünscht hätte.
Leider ändert all das Positive an dem Buch nichts an der Kritik. Mir war die Liebesbeziehung zwischen Pia und Eio einfach zu künstlich. Vieles geht einfach zu reibungslos über der Bühne und beide spüren gleich zu Beginn eine fast unmenschliche Anziehungskraft zueinander. Dabei hatte ich mir gerade von Pia gewünscht, dass sie mehr Misstrauen gegenüber einen Eingeborenen zeigt, wo sie ihr ganzes Leben nur unter Wissenschaftler aufgewachsen ist und nicht gerade solch ein leidenschaftliches Leben kennt, das Eio zusammen mit seinem Stamm führt.
Und trotz dieser starken Anziehung, bleibt die Beziehung sehr jungfräulich. Beide berühren sich kaum. Es gibt noch nicht mal einen Kuss. Mir waren dadurch beide Figuren sehr blass., fast leidenschaftslos und ich konnte leider kaum recht etwas mit ihnen anfangen, da ihr Kampf für eine bessere Welt nur aus den Antrieb heraus entsteht, den anderen retten zu wollen.
FAZIT
Die Einzige ist ein Thriller mit einer guten Aussage, deren Ausarbeitung stimmig war. Leider waren es die Hauptfiguren, die den ein oder anderen Teil des Buches leider ein wenig kaputt gemachten haben, dennoch sollte man es mit dem Einzelband mal probieren, wenn man über eine etwas zu stürmische Liebesbeziehung hinweg sehen kann
 

Kommentare

simsa kommentierte am 17. September 2013 um 18:07

Mir wurde das Buch in der Buchhandlung empfohlen und es lässt mich nicht mehr los. Nun muss ich es "nur noch" kaufen ;)