Rezension

Spannender Dystopien-Einteiler

Die Einzige - Jessica Khoury

Die Einzige
von Jessica Khoury

Bewertet mit 3 Sternen

Pia ist perfekt. Mitten im Dschungel lebt sie abgeschottet von der Aussenwelt in einem Areal, das Forschungszwecken dient. Dass sie von der Aussenwelt noch nie etwas zu Gesicht (oder Gehör) bekommen hat, hat einen Grund: Sie ist die Einzige ihrer Art, unsterblich und intelligent. Bis zu ihrem 18. Geburtstag hat sie ihre kleine Welt nie in Frage gestellt, lebte glücklich mit ihren Eltern und den anderen forschern in „Little Cam“. Doch dann lernt sie Eio kennen, einen Ureinwohner, und auf einmal verändert sich zu viel – so viel, dass sie nicht mehr weiß, auf welche Seite sie sich nun schlagen soll...

Das positive an diesem Buch: Kein Serienauftakt, sondern ein abgeschlossener Roman. Doch hier liegt auch der Knackpunkt, denn viele Charaktere bleiben dabei leider auf der Strecke. Pia ist eine äußerst sympathische Protagonistin, doch für eine überaus intelligente Wissenschaftlerin etwas zu naiv. Tabuthemen werden nicht hinterfragt, sondern akzeptiert – Punkt. Dass die Beziehung zur Mutter eher distanziert ist, ist unter den Umständen nachvollziehbar, der Grund dafür wird jedoch in einen Nebensatz eingefädelt. Paolo, Pias Lehrer hingegen, ist sehr gut ausgearbeitet und auch glaubwürdig.

Leider zieht sich die Geschichte an manchen Stellen etwas, doch im Großen und Ganzen ist alles spannend geschrieben, vor allem weil der Leser mehr über die Geschichte von Little Cam erfahren will. Nach ihrem ersten Ausbruch aus dem Camp zum Beispiel hatte ich das Gefühl, in einer Wiederholungsschleife festzustecken. Auch die „Liebesgeschichte“ zwischen Pia und Eio finde ich unnötig, aber eine nette Idee.