Rezension

"In Todesangst"

In Todesangst - Linwood Barclay

In Todesangst
von Linwood Barclay

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eigentlich wollte Tim einen schönen Sommer mit seiner Teenagertochter verbringen. Seit der Trennung von seiner Frau lebt Sydney bei ihrer Mutter am anderen Ende der Stadt. Doch für einen Sommerjob in einem Hotel zieht sie vorübergehend zu Tim. Und verschwindet nach wenigen Wochen spurlos. Voller Sorge macht Tim sich auf die Suche nach seiner Tochter, richtet eine Website ein, geht allen Hinweisen nach. Als sein eigenes Haus verwüstet wird, ahnt er, dass er selbst in Lebensgefahr schwebt. Dann verschwindet auch noch Sydneys beste Freundin, und eine Frau wird vor Tims Haustür ermordet. In panischer Angst sucht er weiter, und nach und nach wird ihm klar, dass er seine Tochter viel weniger gut kannte, als er dachte.

Dies ist das erste Buch was ich von Linwood Barclay gelesen habe, und dies wird garantiert auch nicht das letzte sein. „In Todesangst“ regt den Leser zum Nachdenken an, und enthält Dinge und Menschen die nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen mögen. Was mir besonders gut gefallen hat, sind die unerwarteten, überraschenden Wendungen. Linwood Barclay versteht es gekonnt, den Leser mit rätselhaften Zusammenhängen zu versorgen. Vorallem legt er gerne hin und wieder falsche Spuren, um die Story noch spannender und actionreicher zu machen, und das von Anfang an, bis zum Schluss. Ich konnte garnicht genug davon bekommen, und habe das Buch an einem Tag ausgelesen.

Als Leser schließt man schnell einige Personen ins Herz. So ging es mir mit Tim (Sydneys Vater). Wie würden wir uns fühlen, wenn unsere Tochter oder unser Sohn nicht aufzufinden wäre? Was würden wir alles tun um sie/ihn wiederzufinden? Das alles hat Linwood Barclay sehr gekonnt beschrieben. Man erlebt als Leser hautnah mit wie sich Tim gerade fühlt, denn die Story wird aus der Sicht von Tim erzählt, sodass das Buch genau deshalb soviel Spannung bietet. Bei Tims Suche nach Sydney, hat man quasi seine Gefühle vor Augen, wie wenn man sich einen Film anschauen würde. Seine Verzweiflung, seine Angst, seine Hilflosigkeit, sowie auch seine Glücksmomente sieht und spürt man förmlich.

Linwood Barclay hält ein spannendes und ein bis zur letzten Seite hin überraschendes Ende für den Leser bereit, auch wenn dies ein wenig zu schnell und abrupt beendet wurde. Gerade wegen diesem kleinen Manko, hätte ich mir einen Epilog am Ende des Buches gewünscht, um zu erfahren wie es weitergegangen wäre und damit auch die ein oder andere Frage die man sich stellt beantwortet ist.