Rezension

Spannend, trotz zu hoher Erwartungen

In Todesangst - Linwood Barclay

In Todesangst
von Linwood Barclay

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich von Barclays ersten Werken "Ohne ein Wort" und "Dem Tode nah" schon sehr begeistert gewesen bin, musste ich natürlich "In Todesangst" auch sofort haben.
Mit hohen Erwartungen bin ich an das Buch gegangen, aber schon die Ausgangssituation hat mich nicht so recht überzeugt:

Die junge Sydney kommt eines Tages von ihrem Aushilfsjob nicht mehr nach Hause.

Eine Geschichte, die wahrscheinlich schon hunderte von Malen so begonnen hat, nämlich mit einem verschundenen Kind. Aber okay, ich dachte mir, Barclay wäre ja nicht Barclay, wenn da noch etwas richtig gewaltiges hinterstecken würde. Zunächst einmal kommt es aber natürlich wie erwartet:

Ihre verzweifelten Eltern begeben sich auf die Suche nach ihrer Tochter.

Eigentlich vorwiegend ihr Vater, denn ihre Eltern sind geschieden. Dieser Konflikt zwischen den getrennten Eltern und dem neuen Mann der Mutter wird sehr schön dargestellt, wie ich fand. Die Auseinandersetzungen zwischen diesen Streithähnen waren recht realistisch.

Und nun setzt halt typisch Barclay ein:

Jeder, der irgendwie mal im Buch Erwähnung fand, ist nun in die Geschichte involviert.

Das ist natürlich nicht so wirklich realistisch, aber man kann die Geschichte trotzdem gut mitverfolgen und hat Spaß an der Geschichte, die mal wieder erst zum Schluß, also ca. im letzten Drittel so richtig an Spannung und Tempo zulegt. Nicht, dass es vorher langweilig war, das auf keinen Fall, aber erst am Ende geht es dann wirklich zur Sache.
Insgesamt konnte mich dieser dritte Barclay nicht so sehr begeistern wie die ersten beiden, aber die Erwartungen lagen auch sehr hoch und wenn man mal darüber hinweg sieht, dass die ganze Geschichte eigentlich ein wenig unrealistisch ist, dann ist auch dieses Buch wieder sehr lesenswert.

Auf den nächsten Barclay freue ich mich auch schon, auch wenn meine Erwartungen dann wohl nicht mehr ganz so hoch sein werden wie es dieses Mal der Fall gewesen ist.