Rezension

Interessant und oft berührend

Club der Töchter - Natasha Fennell, Róisín Ingle

Club der Töchter
von Natasha Fennell Róisín Ingle

Bewertet mit 3 Sternen

Die Autorin Natasha Fennell kam die Idee zum "Club der Töchter" durch ihre Mutter, die an einer schweren Krankheit leidet. Als diese sich deswegen im Krankenhaus aufhielt, durchfuhr Fenell der Gedanke, wie es sein wird, wenn die Mutter einmal nicht mehr da ist, wenn sie stirbt. Dieser Gedanke erschreckte sie selbstverständlich sehr. Sie malte sich aus, was sie ihrer Mutter noch alles sagen möchte, mit ihr vielleicht noch erleben möchte, bis es zu spät ist. Man sollte die Zeit mit der Mutter vielleicht bewußter und dankbarer wahrnehmen. Fennell ließ das Thema nicht mehr los und so nahm sie Kontakt zur Co-Autorin Roisin Ingle, einer Kolummnistin auf. Diese startete dann in ihrer Kolummne einen Aufruf an alle Töchter, die ihr Verhältnis zu ihrer Mutter verbessern wollen. Ingle erhielt daraufhin einen Ansturm an Mails und Zuschriften, die sie gemeinsam mit Fennell sichtete. So berührt von vielen Zuschriften, kommt den Beiden die Idee sich mit einigen dieser Töchter zu treffen, um in persönlichen Gesprächen das Thema zu vertiefen. Die Idee zum "Club der Töchter" wurde geboren und es kam zu einem monatlichen Treffen von den beiden Autorinnen und einigen Töchtern, die teilweise so unterschiedliche Verhältnisse zu ihren Müttern haben und diese auf jeden Fall gerne verbesern möchten. Allen Töchtern gelingt es, viele persönliche Details aus ihren Beziehungen zur Mutter oder aus ihrer teilweise auch schmerzhaften Vergangenheit mit der Mutter zu erzählen. Dabei fließen auch Tränen, aber es wird auch gelacht.
Am Ende sind sich alle Töchter einig, daß sie versuchen wollen mit Hilfe von sogenannten "Hausaufgaben", den Müttern vieles noch zu sagen oder mit ihnen zu erleben bevor es dazu keine Möglichkeit mehr gibt.

Dieses Buch stellte einige berührende Geschichten von Mutter-Tochter-Beziehngen vor, natürlich gibt es noch viele andere, aber es war interessant, an diesen Geschichten teilhaben zu dürfen. Vielleicht findet sich die eine oder andere Tochter hier wieder, zumindest aber macht das Gelesene jene dankbar, die ein gutes Verhältnis zur Mutter haben und auch nachdenklich, denn der Tod der Mutter wird irgendwann eintreten und es ist auf jeden Fall gut, sich dessen bewußt zu sein, gerade wenn das Verhältnis nicht so gut sein sollte, denn dann sollte die Zeit genutzt werden, um sich auszusprechen und vielleicht noch viele schöne Stunden miteinander zu verbringen.