Rezension

Ist ganz okay

So schöne Lügen - Tara Isabella Burton

So schöne Lügen
von Tara Isabella Burton

Bewertet mit 3 Sternen

Louise ist vor Jahren mit dem Traum etwas zu erreichen und bekannt zu werden nach New York gekommen. Jahre später hält sie sich mit mehreren Nebenjobs über Wasser und muss erkennen, dass sie ihre Chance verpasst hat und zu "alt" für New York ist. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals trifft sie auf die unbekümmerte Lavinia, die alles hat, was Louise sich je wünschte: Geld, Popularität, einflussreiche Kontakte und gute Bildungsmöglichkeiten an den Top-Universitäten der USA. Zwischen beiden entwickelt sich eine schädliche Beziehung und nach einiger Zeit verliert die wechselhafte Lavinia das Interesse an Louise, die alles versucht um sie zu halten und ihren luxuriösen Lebensstil aufrecht erhalten zu können.

Der Klappentext hat mich insofern neugierig gemacht, dass ich mich auf eine aufregende Mischung aus Gossip Girl und Pretty Little Liars gefreut habe, in denen Glamour, Lügen und ausnutzende Beziehungen an der Tagesordnung sind. Dahingehend hat mich das Buch leider enttäuscht.

Der Schreibstil ist sehr distanziert und oberflächlich gehalten, was zwar die Bindung zu den Protagonisten erschwert, andererseits aber passend zu den Beziehungen der Geschichte ist und diese hervorragend widerspiegelt. Insofern empfand ich ihn als erfrischend und angemessen zum Inhalt. 

Leider blieben die Intrigen und Lügen aus bzw. fielen gering aus. Einzig die unterwürfige Beziehung und Lavinias Unvermögen dauerhafte (freundschaftliche) Beziehungen einzugehen, werden thematisiert. Das ein oder andere Geheimnis besteht zwischen beiden, aber ab der Hälfte des Buches ist es auch damit vorbei. Dann nimmt die Geschichte eine Wendung und geht mehr Richtung Thriller, allerdings nicht annähernd so intensiv, dass es als Thriller durchgehen könnte. Einige Aspekte und Elemente werden integriert, die schon intensiv und schockierend sind, allerdings wird auch hier nur an der Oberfläche gekratzt, sodass die Tiefe fehlte. Vor allem Lavinias Charakter und ihre Hintergründe, die zu solch einem Verhalten führen, haben mich besonders interessiert, wurden allerdings kaum beleuchtet. Da wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt.

Wirklich sympathisch war mir nur eine Person, die wie ich finde noch am authentischsten und aufrichtig war, mit einer gewissen Moral. Diese konnte die Geschichte jedoch nicht mehr retten, sodass ich nicht zufrieden mit dem Buch abgeschlossen habe. Das Ende bleibt teilweise offen und hinterlässt viele mögliche Anknüpfungspunkte, was mir hier ziemlich gut gefiel.

 

Insgesamt eine durchaus interessante Geschichte, die allerdings zu oberflächlich und distanziert geschrieben ist und zu wenig über die einzelnen Personen verrät. Durch die Distanz wird nur unterschwellige Spannung erzeugt, die zumindest zum Weiterlesen animiert, mehr aber auch nicht. Ich habe mehr erwartet.