Rezension

Jagd auf Jack the Ripper

Stalking Jack the Ripper -

Stalking Jack the Ripper
von Kerri Maniscalco

Bewertet mit 4.5 Sternen

Seit ich dieses Buch bei vielen Bookstagrammern gesehen habe, war ich einfach nur unglaublich angefixt und musste das Buch unbedingt haben! Ich meine, eine Geschichte um eine starke Heldin im viktorianischen Zeitalter, die den gesellschaftlichen Konventionen trotzt und sich auch noch um Jack the Ripper dreht! Ich bin seit je her äußerst fasziniert von dem Mythos Jack the Ripper und verfolge wie eine kleine Detektivin jede Theorie, Film oder Dokumentation darüber. Somit war dieses Buch für mich ein Volltreffer und meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen!

Wie der Klappentext schon verrät, spielt das Buch zu der Zeit in London, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Im Buch enthalten sind viele Original-Fotos aus der Zeit, unter anderem auch der Tatorte etc. Wer zart besaitet ist, sollte vielleicht doch lieber zu einem anderen Buch greifen, da die Fotos und die expliziten Szenen schon arg das Kopfkino anregen.

Die Autorin verknüpft in geschickter Weise reale Fakten mit der Geschichte um Audrey, die in der Welt des viktorianischen Zeitalters mit starren gesellschaftlichen Regeln und Konventionen als Frau ihren eigenen Weg sucht. Sie erhält dabei Unterstützung seitens ihres Onkels, der die Polizei Londons mit rechtsmedizinischen Untersuchungen unterstützt. Bei diesem darf sie, als Junge getarnt, in Lehre gehen und an seinem Unterricht teilnehmen. Dabei lernt sie den smarten Thomas kennen und wird in die Ermittlungen zu den grausamen Morden von Jack the Ripper hineingezogen.

Audrey muss hierbei schnell feststellen, dass der Mörder eine engere Verbindung zu ihr zu haben scheint, als zunächst angenommen, sodass sie auf eigene Faus anfängt, zu ermitteln. Dabei stürzt sie sich kopfüber in die Gefahr, die nachts auf Londons Straßen lauert.

Mir gefiel die Mischung des Buches unglaublich gut. Zum einen lernen wir die Welt der gesellschaftlichen Oberschicht aus Sicht einer Frau kennen, die sich eigentlich den Konventionen zu fügen hätte. Desweiteren treffen wir auf den Straßen Londons auf viel Leid und Elend und die Gefahren des Lebens, wenn man nicht mit einem dicken Geldbeutel und großen Namen gesegnet war. Und wir lernen die Beginne der Forensik und Rechtsmedizin kennen, die damals noch argwöhnisch beäugt wurde und sich noch nicht vollstädig durchgesetzt hatte.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich Audrey, eine Protagonistin, die mir sehr sympathisch war und mir mit ihrer unkonventionellen Art gut gefallen hat. Sie ist ein Vorbild für alle Frauen, die sich nicht mit den ihnen zugedachten Rollen zufrieden geben wollen.

Auch war das Ende unvorhersehbar und konnte mit einigen tollen Plottwists aufwarten. Während des Lesens wurde man doch auf die ein oder andere falsche Fährte geführt, sodass ich wirklich positiv überrascht wurde. Das Ende lässt zudem auf eine spannende Fortsetzung hoffen, welche bereits unter dem Titel „Hunting Prince Dracula“ erschienen ist. Ich werde auf jeden Fall auch diesen mir sehr flott zulegen!

Stalking Jack the Ripper gehört auf jeden Fall mit zu meinen Jahreshighlights!