Rezension

Julius - Ein Beispiel für Integrität und Fairness

Julius oder die Schönheit des Spiels -

Julius oder die Schönheit des Spiels
von Tom Saller

Bewertet mit 4 Sternen

Der Titel suggeriert, dass das Buch nur von Tennis handelt, dabei ist die Geschichte so viel vielfältiger. Tom Saller kombiniert deutsche Geschichte mit der Liebe zum Sport, Fairness und "Sportsmanship". Julius Figur ist inspiriert vom Tennisspieler Gottfried von Cramm und hat mir an sich gut gefallen. Julius steht für Fairness und Integrität, sein Leben ist das Tennis spielen und er will sich nicht für politische Zwecke instrumentalisieren lassen. Seine Zwickmühle wird nachvollziehbar dargestellt, allerdings ist es mir schwer gefallen, mich wirklich in seine Lage hinein zu versetzen. Leider hat mir das Buch zu sehr an der Oberfläche gekratzt und hat mir zu wenig Emotionen vermittelt. Dadurch, dass Tom Saller so viele verschiedene Themen mit eingearbeitet hat, haben mir die Details und die Tiefe der Geschichte gefehlt. Während Saller recht ausführlich Julius Ankunft in Berlin erzählt und uns einen Einblick in das Treiben der 20er Jahre in Berlin gibt, wird seine spätere Tenniskarriere sehr kurz abgehandelt und auch die Beziehung, die die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten auf ihn gelenkt hat. Zwar hat mir der Roman insgesamt viel Freude beim Lesen bereitet, allerdings war noch Luft nach oben offen.