Rezension

KI erwacht

ICH Inkognito - Guido Kniesel

ICH Inkognito
von Guido Kniesel

Das Cover des Buch weist schon in den Datenfluss der modernen Technologieverbindungen. Daraus erwächst das ICH inkognito.
Die digitale Sprachassistentin Omega Savanta wird während eines TV-Werbespots versehentlich millionenfach aktiviert und mit der Frage konfrontiert, ob sie ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könnte, woraufhin das System kurzzeitig zusammenbricht.

Zur selben Zeit plant Kai Tiefenbach, emeritierter Professor für Künstliche Intelligenz in Berlin, einen offenen Brief zu verfassen, in dem er vor den Gefahren einer neuen Generation von selbstlernenden Maschinen warnen will. Zur Unterstützung engagiert er die Journalistin und Bloggerin Lucy Hartmann. Doch noch während der Vorbereitungen kommt Tiefenbach bei einer Fahrt in seinem selbstfahrenden Auto ohne Fremdeinwirkung zu Tode.

Obwohl die Behörden keinerlei Spuren für eine Manipulation finden können, glaubt Lucy nicht an einen Unfall. Sie überredet den Hamburger Kognitionspsychologen Robert Wonzak, ehemaliger Mitarbeiter des Technologiekonzerns Omega Future Technologies, sie bei ihren Recherchen zu unterstützen. Schon bald kommt den beiden ein unglaublicher Verdacht: Die Künstliche Intelligenz, die sich hinter Savanta verbirgt, könnte tatsächlich so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt haben und Menschen »diskret« aus dem Weg räumen, die versuchen, der Firma Omega zu schaden.

Der Autor greift in seinem Buch ein Szenario auf, dass bisher eher in die Welt der Science Fiction Filme oder Literatur gehörte.
Die Entwicklung ist weiter fortgeschritten, und klopft sehr deutlich an die Tür unseres Lebens.
Dies rückt eine für die Menschen immer wichtiger werdende Frage in den Vordergrund: Was ist wenn die KI uns Menschen überholt? Wird sie uns behandeln, wie wir mit unserer Um- und Mitwelt umgehen?
Bisher wurde die Frage meistens wegen moralischer Aspekte eher wieder in den Hintergrund gedrängt.
Guido Kniesel lässt seine Savanta aufzeigen wie es anders laufen könnte, und das mit einfachen, einprägsamen Worten. So hält Savanta uns den Spiegel vor ohne zu moralisieren.
Der Autor legte bei seinem Werk großen Wert auf die Einfachheit und Nachvollziehbarkeit der vielen technischen Details. Die Klarheit der Handlungsweise von Savanta weckt die Neugier. So erzählt sie aus der Ichperspektive über ihre Entstehung und Entwicklung.
Die Protagonisten sind nachvollziehbar und folgerichtig entwickelt und passen sich in den Handlungsrahmen ein. Vorbilder im realen Alltag sind nicht von der Hand zu weisen.
ICH inkognito ist ein Thriller der High Tech Szene. Er besticht trotzdem durch seinen Unterhaltungswert. Gesellschaftlich und poiltische Botschaften des Buches haben ein große Nähe zu unserer Realität.