Rezension

Nachdenklich machendes Buch

ICH Inkognito - Guido Kniesel

ICH Inkognito
von Guido Kniesel

Bewertet mit 5 Sternen

Segen und Fluch des Fortschritts

Inhaltlich übernommen: Die digitale Sprachassistenten Omega Savante wird während eines TV Werbespots versehentlich millionenfach aktiviert und mit der Frage konfrontiert, ob sie ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könnte, worauf hin das System kurzzeitig zusammenbricht. Zur selben Zeit plant Kai Tiefenbach, emeritierter Professor für künstliche Intelligenz in Berlin, einen offenen Brief zu verfassen, in dem er vor den Gefahren einer neuen Generation von selbstlernenden Maschinen warnen will. Zur Unterstützung engagiert er die Journalistin und Bloggerin Lucy Hartmann. Doch noch während der Vorbereitungen kommt Tiefenbach bei einer Fahrt in seinem selbstfahrenden Auto ohne Fremdeinwirkung zu Tode. Obwohl die Behörden keinerlei Spuren für eine Manipulation finden können, glaubt Lucy nicht an einen Unfall. Sie überredet den Hamburger Kognitionspsychologen Robert Wonzak, ehemaliger Mitarbeiter des Technologie Konzerns Omega Future Technologies, sie bei ihren Recherchen zu unterstützen. Schon bald kommt den beiden ein unglaublicher Verdacht: die künstliche Intelligenz, die sich hinter Savanta verbirgt, könnte tatsächlich so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt haben und Menschen diskret aus dem Weg räumen, die versuchen der Firma Omega zu schaden. Meine Meinung: In schonungsloser Offenheit breitet der Autor die Möglichkeiten der modernen Technik vor seinen Lesern aus. Hierbei geraten die Protagonisten schon bald in einen Strudel von Ereignissen,aus denen es kein Entrinnen zu geben scheint. Der Roman entwickelt sich mehr und mehr zu einem rasanten Thriller, der beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Unterbrochen wird die Handlung regelmäßig durch die Einblicke in das Innenleben der KI,welche äußerst aufschlussreich waren. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, wird einem immer wieder vor Augen geführt, wie nah sie, im Grunde genommen schon an unserer Realität ist. Fazit: Ein Roman, der zum Nachdenken über den Umgang mit den modernen Medien anregt.