Rezension

Königin Rotkäppchen und die gute Fee

Land of Stories: Das magische Land 1 - Die Suche nach dem Wunschzauber - Chris Colfer

Land of Stories: Das magische Land 1 - Die Suche nach dem Wunschzauber
von Chris Colfer

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Als Alex und ihr Zwillingsbruder Conner ein altes Buch zum Geburts_tag geschenkt bekom­men, ahnen sie nicht, dass der dicke Schmö­ker ein Por­tal in ein magi­sches Reich ist. Sie gera­ten in eine Welt, in der es nicht nur gute Feen und ver­wun­schene Prin­zen gibt, son­dern auch ein böses Wolfs­rudel und eine noch viel bösere Köni­gin. Doch ganz so ein­fach ist die Sache mit Gut und Böse lei­der nicht. Denn in all den Jah­ren nach dem Happy End haben die Märchen­wesen einige Marot­ten ent­wickelt, was die Zwil­linge in so man­che ver­zwickte Lage bringt. Außer­dem haben sie nicht den blas­ses­ten Schim­mer, wie sie wie­der nach Hause fin­den sollen. In einem geheim­nis­vollen Tage­buch steht die Lösung – doch hinter dem ist auch die böse Köni­gin her …

 

Rezension:

Seit ihr Vater bei einem Unfall starb, verläuft das Leben der Zwil­linge Alex und Conner eher trist. Die Mutter schafft es kaum, die Familie über Was­ser zu hal­ten. Um so grö­ßer ist die Freude, als sie an ihrem 12. Geburts­tag die Oma besucht, die sie seit dem Tod des Vaters nur sel­ten gese­hen haben. Als Geschenk bekom­men sie sogar das Märchen­buch, aus dem ihnen ihr Vater und die Oma, als sie klein waren, oft vor­ge­lesen haben. Doch das Buch scheint ein Eigen­leben zu ent­wickeln und ver­schlingt die Zwil­linge schließ­lich. Beide fin­den sich im Märchen­land wie­der. Doch wie kön­nen sie zurück­kehren?

Dass junge Protagonisten in Urban-Fantasy-Werken durch Portale irgend­wel­cher Art in magi­sche Paral­lel­wel­ten beför­dert wer­den, ist ein im Genre oft anzu­tref­fen­des Stil­element. Hier ist es aller­dings nicht irgend­eine magi­sche Welt, son­dern die der Grimm­schen Märchen – die natür­lich alle auf Tat­sachen beru­hen. (Wie die Geschich­ten ihren Weg dann wirk­lich zu den Grimms oder auch Ander­son gefun­den haben, wird in die­sem Buch auch thema­tisiert.) Aber die Geschich­ten, die in den Mär­chen erzählt wer­den, sind doch schon lange been­det. Und auch wenn es in vie­len Märchen heißt „wenn sie nicht gestor­ben sind, leben sie noch immer“, fragt sich doch kei­ner, wie die Hel­den der Märchen nach ihrem gro­ßen Aben­teuer eigent­lich weiter­leben. Genau mit dieser Frage müs­sen sich die Prota­gonis­ten-Zwil­linge die­ser Ge­schichte herum­schla­gen. Diese Ver­bin­dung eines Kin­der-/Jugend-Aben­teuers mit Mo­tiven bekann­ter (und auch hier­zu­lande weni­ger bekann­ter) Märchen macht den Reiz dieses Buches und der mit die­sem star­ten­den Reihe aus. Den ein­zigen Kritik­punkt stellt eigent­lich dar, dass die Vor­ge­schichte, die das triste All­tags­leben der Geschwis­ter, bevor sie ins Märchen­land reisen, erzählt, etwas aus­führ­lich aus­fällt.

Der Autor erzählt Allex’ und Conners Abenteuer aus Beobachter­sicht in einem ange­nehm les­baren Stil, der auch erwach­sene Leser gefangen­neh­men kann. Bei der Viel­zahl bekann­ter Märchen dürfte aus­reichend Poten­zial für eine ganze Anzahl an Bän­den vor­handen sein.

 

Fazit:

Wieso wurde Schneewittchens Stiefmutter böse? Hat Rot­käpp­chen später gehei­ratet? Die Ant­wor­ten fin­den die Prota­gonis­ten dieses Buches.

 

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