Rezension

Und wenn sie nicht gestorben sind...

Land of Stories: Das magische Land 1 - Die Suche nach dem Wunschzauber - Chris Colfer

Land of Stories: Das magische Land 1 - Die Suche nach dem Wunschzauber
von Chris Colfer

Bewertet mit 3 Sternen

Interessante aber leicht hakelige Neuinterpretation der Klassiker.

Inhalt:
Als Alex und ihr Zwillingsbruder Conner ein altes Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen, ahnen sie nicht, dass der dicke Schmöker ein Portal in ein magisches Reich ist. Sie geraten in eine Welt, in der es nicht nur gute Feen und verwunschene Prinzen gibt, sondern auch ein böses Wolfsrudel und eine noch viel bösere Königin. Doch ganz so einfach ist die Sache mit Gut und Böse leider nicht…

Meinung:
Ich bin an dieses Buch heran gegangen, wie es wahrscheinlich die meisten Leser tun werden: cooles Cover, interessanter Klappentext und natürlich liebe ich Märchen und meist auch deren Neuinterpretation. 
Vielleicht hatte ich daher einfach etwas zu hohe Erwartungen. Oder aber das Buch ist wirklich so schwach, wie es mir vorkam.

Es geht eigentlich sehr gut los. Der Prolog ist spannend und die beiden Protagonisten Alex und Conner waren mir zu Anfang recht sympathisch.
Alex scheint ein cleveres und taffes Mädchen zu sein. Connor ist, wie viele Jungs in seinem Alter, eher schweigsam und ein bisschen ungeschickt und neunmalklug. Doch sowie die Welt der Märchen ins Spiel kommt, wendet sich das Blatt dramatisch.
Plötzlich ist Connor der besonnene und Alex wird komplett zum quietschenden und kreischenden Girly. Find ich ziemlich doof...

Der Schreibstil lässt sich insgesamt recht flüssig lesen. Schauplätze und Figuren werden anschaulich beschrieben. Man kann sich wirklich gut in die Märchenwelt hinein versetzten.
Etwas befremdlich war allerdings, dass sich Alex und Connor teilweise besser auszudrücken wissen, als mancher gebildeter Erwachsener und sich andererseits so absolut kindisch verhalten.

Die Märchenfiguren werden leider eher oberflächlich behandelt. Bei dem meisten erhalten wir einen kurzen Einblick in das Leben nach “und wenn sie nicht gestorben sind…”. Wirkliche Neuerungen gab es nur wenige. 
Das, in Kombination mit dem ziemlich holprigen Spannungsbogen, haben dazu geführt, dass mich das Buch lange nicht wirklich fesseln konnte. Den Kindern fallen Lösungen oft einfach in den Schoß. Die Kapitel sind episodenhaft und Spannung kam für mich wirklich erst ganz am Ende auf.

Fazit:
Bei diesem Buch wurde ich leider ziemlich vom Glanz des Covers und meinen eigenen Vorlieben geblendet. Da konnte dann der Inhalt nicht wirklich mithalten. Die episodenhaften Kapitel eigenen sich gut zum Vorlesen, oder auch für jüngere Leser, die noch nicht so viel auf einmal lesen können/wollen. Ich hoffe sehr, dass sich die Serie in den nächsten Bänden noch steigert. Ich konnte auf jeden Fall Potenzial erkennen.