Rezension

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Konnte mich leider nicht fesseln

Der tiefe Fall der Cecelia Price
von Kelly Fiore

Bewertet mit 2 Sternen

Nach dem Drogentod ihres Bruders Cyrus wird Cecelia – genannt CeCe – in die Abteilung für Verhaltenstherapie des Jugendgefängnisses Piedmont eingewiesen, denn CeCe ist davon überzeugt, am Tod ihres Bruders Schuld zu sein.

Doch über das, was an jenem Tag geschah, will sie nicht sprechen und auch sonst blockt das Mädchen jedes Hilfsangebot ab.

Das Jugendbuch „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ von Kelly Fiore ist als Hardcoverausgabe im Coppenrath-Verlag erschienen und hat 320 Seiten.

Das Cover zeigt eine junge Frau, die an einer Brüstung steht und bereit für einen Sprung in die Tiefe zu sein scheint. Damit versinnbildlicht das Cover sehr schön den Titel des Buches.

Mit der Protagonistin Cecelia bin ich leider in keinster Weise warm geworden. Sie , sowie eigentlich fast alle Protagonisten dieses Familiendramas waren mir äußerst unsympathisch. Das mag daran liegen, dass Kelly Fiore die Geschehnisse rund um Cyrus ausschließlich aus Cecelias Sicht der Dinge beschreibt, andere Stimmen kommen nicht zu Wort. So hatte ich schnell den Eindruck, dass in der Familie Price Cyrus der Star ist bzw. war und Cecelia von ihren Eltern, oder zumindest vom Vater, nicht wirklich beachtet wird.

Ansonsten springt die Autorin zwischen dem heute und den vergangenen Monaten munter hin- und her. Eine Taktik, die sicher so etwas wie Spannung erzeugen soll, doch ich ertappte mich dabei, die Dinge, die „vorher“ geschehen sind, fast nur noch quer gelesen zu haben. Denn da war nichts, was wirklich außergewöhnlich war und manches war direkt unglaubwürdig – zumindest in meinen Augen.

Auch war mir die Erzählung durch Cecelia zu nüchtern und klinisch. Es fehlten mir einfach die Gefühle, die den Leser mit den Protagonisten verbinden.

Und so wartete ich darauf, mit Cecelia im Hier und Jetzt anzukommen und zu sehen, was aus der Schwester, die ihren Bruder so bewundert hat, nach diesem schrecklichen Tag wird. Doch auch die Auflösung konnte mich nicht wirklich überzeugen und es bleibt nur die Erkenntnis, dass wohl mehr als eine Person Schuld auf sich geladen hat.