Kriminalgeschichte in einer dystopischen Zukunft
Bewertet mit 4 Sternen
Ganze Staaten sind im Besitz von Unternehmen. Nur wer Arbeit hat, zählt und darf in den besseren Vierteln leben. Nur wer arbeiten kann, darf überhaupt einreisen. Für alle anderen gibt es die Zone drei, die Slums. Es gibt keinerlei Kultur, nur Arbeit und abends die Drogen. Der Grieche Zem ist Polizist und will einen Mord aufklären, aus Respekt vor dem Toten.
Der Autor ist renommiert und hat schon Preise gewonnen. Das merkt man bei Lesen. Der Stil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und manchmal so dicht, dass man kaum zu Atem kommt.
Er beschreibt nicht, wie es zu dieser Zukunft gekommen ist. Wir werden gewissermaßen hinein geworfen. Vieles erinnert an Aspekte unserer heutigen Welt. Entwicklungen, die man heute schon sieht, könnten in eine solche Dystopie münden. Deshalb gruselt es beim Lesen immer wieder.
Die Kriminalgeschichte folgt einem bekannten Muster: Ein Toter wird gefunden, es gibt Hinweise und dann eine Zusammenarbeit zweier ungleicher Ermittler. Die Spuren führen mitten hinein in die politische Ordnung, in Korruption, Vetternwirtschaft und mafiaähnliche Strukturen. Auch das Ende entspricht diesem Schwerpunkt. Der Schluss passt, in allen Konsequenzen. In dieser Welt hat niemand eine Chance, ohne Schuld zu bleiben, und nicht zum Verbrecher oder zum Mörder zu werden.
Eine fesselnde, beängstigende Geschichte, die sich gut wegliest und danach fragt, wie wir wirklich leben wollen.