Rezension

künstlich in die Länge gezogen

Der letzte Sessellift -

Der letzte Sessellift
von John Irving

Der Titel ist sehr einprägsam und passend zum Inhalt des Romanes und das minimalistische Cover ebenfalls, beide haben mich sofort angesprochen. Der Inhalt ist eine Komposition aus wenigen neuen Inhalten und vielen Elementen aus Irvings vorigen Büchern, auch die Charaktere haben gleiche bzw. ähnliche Eigenschaften. Kleinwüchsige Menschen, unterschiedlicher Umgang mit Geschlechtsdiversitäten, Ringen, Sportwettkämpfe, Hotel, alles Situationen, Personen und Orte, die so schon bekannt waren. Interessant ist in diesem Roman auf alle Fälle die Interpretation von Familie im weiteren Sinn, denn Adam wächst in einer chaotischen, selbst zusammengewürfelten Gemeinschaft auf und wird von allen in den Mittelpunkt gestellt, das gesamte Leben und alle Charaktere kreisen um Adam.

Gewisse Redewendungen sind sehr gut gelungen und man kann sich die einzelnen Charaktere dadurch auch lebendig vorstellen. Andere wiederum kommen schon in den Vorgänger-Büchern vor und sind somit schon abgenutzt und nicht mehr so spektakulär.

Ob man den Roman auf über 1000 Seiten strecken muss? – Kann man, aber bringt meiner Meinung nach, nicht unbedingt einen Mehrwert, da zahlreiche Situationen unnötig ausgeschmückt werden und auch häufig Wiederholungen vorkommen. Ich glaube, eine kompaktere Version hätte mir besser gefallen.