Rezension

Da ist er: ein neuer, großer Irving

Der letzte Sessellift -

Der letzte Sessellift
von John Irving

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn die Vorfreude mindestens so groß ist, wie der Roman seitenschwer! Und wenn ich mich in wunderbarer Frühlingsluft in die kalte Winterlandschaft von Aspen wünsche – dann muss es ein ganz besonderer Autor sein.

John Irving ist dieser Autor für mich. „Witwe für ein Jahr“ gehört für mich zu den großen Romanen, die mich schon über so viele Jahre in Gedanken begleiten. Und den ich immer, immer wieder zur Hand nehme. Und was wären Literatur- und Filmgeschichte ohne „Gottes Werk und Teufels Beitrag“?! Leuchtend rote Äpfel erinnern mich stets an Homer und Dr. Larch.

Dementsprechend hoch und noch viel höher waren meine Erwartungen an „Der letzte Sessellift“. Und dann endlich die ersten Seiten – und die erste Verwirrung. So viele Namen, wo ist die Geschichte?

Doch dann habe ich sie gefunden oder der Roman vielleicht eher mich. Hat mich gepackt, festgehalten, nicht mehr losgelassen. Denn all das, was ich mir erhofft hatte, da war es! Figuren, so herzerwärmednd wie skurril in ihrer Zeichnung. Eine Handlung, gekonnt und vielschichtig konstruiert und für mich so unvorhersehbar in ihren Entwicklungen, Wendungen, der Metaphysik als durchgängigem Motiv. Und vor allem und ganz viel davon: Die Geschichte ist ein Statement, so politisch, ein Appell für Gleichheit, Gleichberechtigung, der Liebe zum Menschen, unabhängig von seinem Geschlecht, biologischen und sozialen Konstruktionen und Zuschreibungen.

Ich möchte nicht so weit gehen, ihn als eine Pflichtlektüre zu bezeichnen – für diejenigen, die es bisher nicht verstanden haben und eine Gesellschaft, die sich in einem steten Entwicklungsprozess befindet. Über 1.000 Seiten Handlung sind nicht für jede*n zugänglich. Und doch ist der Roman wichtig. Sehr sogar.

Doch vor allem ist er für mich eins: ein großes, reichhaltiges, so schönes Lesevergnügen! Ein Buch zum Entdecken, Erkennen, Darübernachdenken. Und eine Geschichte, die neue Erinnerungen an den für mich so besonderen Autor schafft. Nur das Skifahren, das ist nach wie vor nichts für mich. Lieber bleib ich doch in der warmen Frühlingsluft, mit einem seitenschweren Roman in der Hand.

Wenn die Vorfreude mindestens so groß ist, wie der Roman seitenschwer! Und wenn ich mich in wunderbarer Frühlingsluft in die kalte Winterlandschaft von Aspen wünsche – dann muss es ein ganz besonderer Autor sein.

John Irving ist dieser Autor für mich. „Witwe für ein Jahr“ gehört für mich zu den großen Romanen, die mich schon über so viele Jahre in Gedanken begleiten. Und den ich immer, immer wieder zur Hand nehme. Und was wären Literatur- und Filmgeschichte ohne „Gottes Werk und Teufels Beitrag“?! Leuchtend rote Äpfel erinnern mich stets an Homer und Dr. Larch.

Dementsprechend hoch und noch viel höher waren meine Erwartungen an „Der letzte Sessellift“. Und dann endlich die ersten Seiten – und die erste Verwirrung. So viele Namen, wo ist die Geschichte?

Doch dann habe ich sie gefunden oder der Roman vielleicht eher mich. Hat mich gepackt, festgehalten, nicht mehr losgelassen. Denn all das, was ich mir erhofft hatte, da war es! Figuren, so herzerwärmednd wie skurril in ihrer Zeichnung. Eine Handlung, gekonnt und vielschichtig konstruiert und für mich so unvorhersehbar in ihren Entwicklungen, Wendungen, der Metaphysik als durchgängigem Motiv. Und vor allem und ganz viel davon: Die Geschichte ist ein Statement, so politisch, ein Appell für Gleichheit, Gleichberechtigung, der Liebe zum Menschen, unabhängig von seinem Geschlecht, biologischen und sozialen Konstruktionen und Zuschreibungen.

Ich möchte nicht so weit gehen, ihn als eine Pflichtlektüre zu bezeichnen – für diejenigen, die es bisher nicht verstanden haben und eine Gesellschaft, die sich in einem steten Entwicklungsprozess befindet. Über 1.000 Seiten Handlung sind nicht für jede*n zugänglich. Und doch ist der Roman wichtig. Sehr sogar.

Doch vor allem ist er für mich eins: ein großes, reichhaltiges, so schönes Lesevergnügen! Ein Buch zum Entdecken, Erkennen, Darübernachdenken. Und eine Geschichte, die neue Erinnerungen an den für mich so besonderen Autor schafft. Nur das Skifahren, das ist nach wie vor nichts für mich. Lieber bleib ich doch in der warmen Frühlingsluft, mit einem seitenschweren Roman in der Hand.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 19. Juni 2023 um 00:51

Wie sieht es mit "Ringen" aus? *ggg*. Ich finde die Personen keineswegs herzerwärmend - sie haben mich mit ihrer Engstirnigkeit und Einseitigkeit oft aufgebracht. Aber Irving hat eine Menge Fantasie, es ist ein gesellschaftskritischer Roman und unerwartete Wendungen kann er, der Irving!