Rezension

Kurzweilige Komödie über drei lebensmüde Frauen

Man muss auch mal loslassen können - Monika Bittl

Man muss auch mal loslassen können
von Monika Bittl

Drei Frauen treffen sich in der Beratungsstelle für Suizidgefährdete „Dare it“. Charlotte um sich Tipps für ihren Abgang zu hole, Jessy um wenigstens zu versuchen sich Hilfe zu holen und Wilma um aktenkundig zu werden, weil sie das Rauchverbot beeinflussen will.

Sie beschließen gemeinsam ihr Ableben zu planen und durchzuführen. Nachdem mehrere Versuche scheitern, sehen sie ihre Chance in einem Überfall als Geiseln ohne eigenes Zutun ihr Ziel zu erreichen.

Stattdessen beginnt jedoch eine lustige, aufschlussreiche Reise mit den beiden Gaunern, an deren Ende, zugegebenermaßen erwartungsgemäß, ein Happy End steht.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive der Figuren erzählt, sie sind dabei gut zu unterscheiden, weil jede Figur einen unverwechselbaren Tonfall hat. Jessy zum Beispiel streut immer wieder englische Redewendungen und Wörter ein, die sie gelernt hat, indem sie sich Serien immer im Original anschaut.

Monika Bittl gelingt mit ihrem Roman ein warmherziges, witziges Buch über Freundschaft und die Kraft, die entstehen kann, wenn sich Menschen gegenseitig helfen. Sie setzt sich dabei auch mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander, fordert zum Nachdenken auf und bleibt dabei doch optimistisch und selbstironisch.

Eine runde, kurzweilige Komödie, die ein schweres Thema humorvoll und lebensfroh umsetzt, dabei noch aktuelle Ereignisse und mit 'Despacito' auch aktuelle Popkultur miteinbezieht.