Rezension

Langweile Handlung, blasse Charaktere – schwache Umsetzung einer ganz guten Idee.

Schattenmädchen - Laila El Omari

Schattenmädchen
von Laila El Omari

Meine Meinung

Bislang hat mich kein Buch aus dem Coppenrath Verlag enttäuscht und nicht umsonst ist er mein liebster Verlag was Kinder- und Jugendbücher angeht. Von Laila El Omari habe ich bislang einen historischen Roman gelesen, der mir nur mittelmäßig gefallen hat – so viele Beschreibungen und zu wenig Handlung. Ich wollte der Autorin noch eine Chance geben und dachte, dass gerade ein historischer Jugendroman nicht so langatmig sein kann, allein schon wegen der Seitenzahl (ca. die Hälfte ihrer historischen Romane). Lieber Coppenrath Verlag, liebe Laila El Omari, es tut mir leid, aber das war nichts für mich.
Die Charaktere bleiben recht blass und ich denke, dass Irene, Mayas Schwester, eine interessantere Protagonistin gewesen wäre. Maya ist recht langweilig, soll aber als etwas rebellisch und draufgängerisch dargestellt werden, was nicht wirklich gelingt. Adrian ist ein wenig als böser Bube verschrien, aber gleichzeitig eigentlich eine gute Partie auf Grund seines Erbes. Wenn Irene und Ramon mehr ausgearbeitet gewesen wären, dann hätten sie mir deutlich besser gefallen. Diese Einzige, die ein wenig Schwung reingebracht hat, war Mayas Freundin Helen. Sie wirkte sehr erfrischend, verträumt, aber auch lustig.
Diese Liebesgeschichte zwischen Maya und Adrian wurde sehr platt und meines Erachtens auch unrealistisch erzählt. Auf einmal waren bei beiden die Gefühle da und dann ist es direkt die ganz große Liebe und die Wartezeit ist natürlich gar kein Problem.
Ich habe eigentlich keine Probleme mit Beschreibungen in Büchern, gerade von historischen Romanen ist man sowas gewöhnt, aber bei ca. 320 Seiten sollte man das wirklich minimieren. Kaum passierte endlich mal etwas Spannendes oder man dachte, jetzt kommt endlich etwas, da verlor sich die Autoren in endlosen Beschreibungen oder langweiligen Dialogen, die die Geschichte voran brachten. Das Lesen fiel mir immer schwerer und teilweise wurde es wirklich zur Qual.
Ich habe immer darauf gewartet, was denn nun dieses Familiengeheimnis sein soll und letztendlich waren es nur sehr wenige Szenen in denen es tatsächlich darum ging. Umso überraschender kam ganz plötzlich das Ende. Auf einmal platze die große Bombe und schon war das Buch zu Ende. Da wo ich mir gewünscht hätte, dass es etwas ausführlicher wird, wurde das Tempo straff angezogen und die Geschichte war aus.
Hier sollte mit einer jugendlichen Liebesgeschichte, einem Familiengeheimnis und dem alten Ceylon ein historischer Jugendroman geschaffen werden. Durch die langatmigen Beschreibungen weiß ich allerdings nicht, ob er bei der eigentlichen Zielgruppe gut ankommen kann. Für mich wäre das Buch auch vor 10 Jahren nichts gewesen. Hinzu kommt, dass die Autorin keinen leichten Schreibstil hat und auch recht lange Sätze verwendet. Ich konnte hier keinen Unterschied zu ihren “normalen” historischen Romanen ausmachen, was da auch nicht so schlimm ist, denn historische Romane sind durchaus anspruchsvoll, für ein Jugendbuch ist so ein Schreibstil jedoch nicht so günstig.
Kommen wir aber noch zu etwas Positiven. Das Cover ist wunderschön gestaltet (wie eigentlich immer beim Coppenrath Verlag). Die Idee war auch nicht schlecht, sondern hätte ich das Buch auch gar nicht angefangen zu lesen, nur Umsetzung war nicht mein Fall.
Für mich steht jetzt fest, dass ich kein Buch mehr von Laila El Omari lesen werde, ihre Bücher gefallen mir einfach nicht – letztendlich ist es ja alles nur Geschmackssache. Dem Coppenrath Verlag bleibe ich natürlich weiterhin treu.

Fazit

Langweile Handlung, blasse Charaktere – schwache Umsetzung einer ganz guten Idee.