Rezension

Langweilig umgesetzt

Delirium - Lauren Oliver

Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 2 Sternen

"Als meine Welt zum zweiten Mal explodierte, war es auch wegen eines Wortes. Eines Wortes, das sich aus meiner Kehle hocharbeitete und auf meine Lippen und darüber hinwegtanzte, bevor ich auch nur nachdenken oder es zurückhalten konnte. Die Frage lautete: Wollen wir uns morgen treffen?" und die Antwort war: "Ja""

Inhalt
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Zum Buch
Gleich zu beginn muss ich sagen, dass das Buch bei mir nicht sonderlich gut wegkommen wird. Wer die Amor-Triologie also großartig fand, sollte an dieser Stelle lieber aufhören zu lesen.
Das Cover fand ich persönlich noch recht ansprechend und hübsch gestaltet, allerdings scheint es bei Jugendbüchern im Moment allgemein in Mode zu sein hübsche Mädchengesichter abzubilden. Das ist mir zumindest auch schon auf anderen Büchern aufgefallen. Wobei die historischen Bücher ja auch die Damen in den Kleidchen haben, die immer wieder auftauchen.
Auch den Titel finde ich recht passend und einfallsreich gewählt. Der Name der Krankheit, um die es in dem Buch geht, klingt ein wenig geheimnisvoll und verrät erst auf den zweiten Blick worum es geht – und auch nur dann wenn man den Untertitel mitliest.
Der Schreibstil an sich war für mich auch noch recht überzeugend. Blumig und ausgeschmückt, was ziemlich gut zu einem Teenager Protagonisten passt, der gerade seine erste und noch dazu verbotene Liebe durchstehen soll. Die Einteilung der Kapitel war sinnig und sorgte an mancher Stelle sogar für eine gewisse Spannung, die aufgebaut wurde. Hinzu kommt, dass man so leicht im Buch vorwärts kam.
Was mir allerdings den Lesegenuss verdorben hat – und es mag wahrlich daran liegen, dass ich einfach zu viele Dystopien in letzter Zeit gelesen habe – war die vorhersehbare Handlung und das einfache Muster, nachdem die Charaktere gestrickt waren. Schon gleich zu Beginn wurde wieder deutlich, dass sie ein einsames und ungewolltes Mädchen ist, das ihre Eltern verloren hat. Schon da stand fest, dass bei ihrem Test natürlich etwas schief laufen muss und als dann dieser Junge auftauchte, war auch klar, dass sie sich natürlich in ihn verliebt und er sicher auch in sie. Wo die Handlung dann hinführte, war auch nur zu deutlich vorherzusehen. Natürlich ist er am Ende des ersten Teils gefangen und sie auf der Flucht vor dem System, das sie dann in den Folgebänden stürzen werden, so als Jugendliche, sicher eine sehr einfache Aufgabe.
Irgendwie verlaufen die Geschichten in den Büchern immer nach dem Schema F. Man nehme ein Mädchen und einen Jungen, stecke sie in eine Welt mit einem totalitären Regime und lasse sie dieses Regime unter Aufwand, Liebeskummer und Schmerz zu Fall bringen. Manche Bücher haben dabei hübsche Ideen oder fesseln einen durch einen toll gestalteten Charakter innerhalb des Buches, aber in diesem Buch hat mich einfach nichts überzeugt.

Fazit
Ich für meinen Teil war von diesem Buch enttäuscht und werde es mir drei Mal überlegen ob ich den zweiten Teil lesen werde. Ich weiß, dass ganz viele das Buch wirklich toll finden und auch die Charaktere mögen, aber ich konnte dem Gesamtpaket so, wie es präsentiert wurde, einfach nichts abgewinnen. Wie gesagt, vermutlich liegt es an einer Übersättigung mit Dystopien.
Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥
Spannung: ♥♥
Humor: /
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥
Umsetzung: ♥

Kommentare

kommentierte am 05. Oktober 2014 um 17:07

Ich finde das Buch war ein guter Auftakt, wüde 3,5 Sterne geben, aber mir hat irgendwie noch etwas unerwartetes und Spannung gefehlt. kann dich aber auch verstehen,ich halte mich momentan wieder ein wenig von Dystopien fern, da wirklich fast alle gleich sind und meist immer als trlogie aufgebaut sind (oder eben als mehrteiler) aber selten als alleinstehnd