Rezension

Eine Geschichte, die auf mehr hoffen lässt ...

Delirium - Lauren Oliver

Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover von “Delirium” hat mich nicht ganz überzeugt, aber es hat das gewisse Etwas: Das Cover zeigt das Gesicht einer Frau vor bordeaux-rotem Hintergrund, aber das ist nicht das Besondere. Das Besondere (das gewisse Etwas) ist die über das komplette Cover gehende Beschriftung, es folgt “Liebe” auf “Liebe”.

Die siebzehnjährige Lena lebt in einer Gesellschaft, in der die Liebe als Krankheit gilt, Amor Deliria Nervosa. Um die Menschen vor den Folgen dieser Krankheit zu schützen, wird mit dem Beginn des achtzehnten Lebensjahrs eine Operation vorgenommen, die einzig sichere Methode gegen diese „Krankheit“. Aber manche Menschen erwischt es schon früher.

Lena freut sich auf ihre Operation, sie lebt in ständiger Angst, sich mit Amor Deliria Nervosa zu infizieren – und wie ihre Mutter daran zu sterben. Aber dann lernt sie Alex kennen – und plötzlich muss sie das, woran sie ihr Leben lang geglaubt hat, in Frage stellen.

Die erste Hälfte des Buches hat mich nicht wirklich mitgerissen. Der Schreibstil der Autorin ist gut – und war zu diesem Zeitpunkt das einzige, was mich am Lesen gehalten hat. Die Welt, die Lauren Oliver gezeichnet hat, war mir viel zu befremdlich, das Verhalten der Personen, auch Lenas, einfach nicht nachvollziehbar. Besonders erschreckt hat mich das Verhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern: So ist für Lenas Schwester die Lungenentzündung des Kindes einfach nur eine kleine Unannehmlichkeit – wie kann man nur so abgestumpft sein? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich unsere Welt so entwickeln könnte.

Nachdem sich Alex und Lena jedoch näher kennengelernt haben und man als Leser langsam mehr über die Welt außerhalb des Systems – und die dunklen Seiten innerhalb des Systems – erfahren hat, bin auch ich mit der Geschichte warm geworden. Für mich ist Lauren Olivers Welt damit wieder ins rechte Lot gerückt worden – und die verliebte Lena ist mir weitaus sympathischer, als es die vom System überzeugte je war.

Aber nicht nur, dass die Geschichte mich ab diesem Zeitpunkt überzeugt hat, mit der Wende nimmt sie auch einiges an Spannung auf. Alex und Lena bewegen sich jetzt jenseits der Legalität und man muss ständig fürchten, dass sie entdeckt werden.

Mit dem Ende des Buches steuert Lauren Oliver die Geschichte dann auf einen Höhepunkt hin – und endet ziemlich dramatisch. Das macht die Geschichte realistischer, lässt mich als Leser jedoch ziemlich schockiert, wenn auch nicht hoffnungslos, zurück. Eines hat das Buch damit aber definitiv geschafft: Mich ziemlich neugierig auf “Pandemonium” zu machen, den zweiten Band der Reihe.

Kommentare

Lesemieze kommentierte am 17. Oktober 2013 um 00:13

Na dann bin ich mal gespannt habe das Buch auch auch noch auf meiner Wunschliste.