Rezension

Leider eine Enttäuschung...

The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind - Adrian Mckinty

The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
von Adrian McKinty

Bewertet mit 2 Sternen

Meinung:
Also die Kurzbeschreibung bzw. die Idee dahinter hat mich sofort gefesselt, weil sie so perfide wie auch genial ist. Jeder kennt Kettenbriefe und -aufgaben, aber nicht in so einer Dimension. Mit dieser herausragenden Idee war es für mich eigentlich klar, dass dies ein super Thriller sein muss.

Leider habe ich mich da aber auf allen Ebenen getäuscht, denn ich fand die Geschichte leider nur bedingt spannend, zum Teil auch recht abgedreht und voll mit Klischees.

Aber fangen wir mal mit dem an, was ich ok fand. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, bei Teil eins geht es um die Entführung, beim zweiten Teil dann um das danach. Jeder hat mit den Folgen dieser grauenhaften Entführung zu Kämpfen und man bekommt auch ein paar Einblicke zu den Hintergründen der Drahtzieher und Rachel möchte Rache.

Prinzipiell muss ich sagen, dass ich den ersten Teil noch ganz ok fand. Nichts Besonderes, aber ok und solide lesbar. Obwohl ich die Figuren recht oberflächlich und eindimensional fand, konnte ich schon irgendwie mit Rachel und Kylie mitfühlen und war gespannt, wie es weitergeht. Auch den moralischen Aspekt fand ich ganz gut dargestellt. Es war glaubhaft, dass man in so einer Extremsituation auch seine Werte vergisst und plötzlich Sachen macht, die man sich so nie zugetraut hätte. Ebenso fand ich das Prinzip der Kette grundsätzlich nachvollziehbar und realistisch dargestellt und gar nicht so unrealistisch und sehr erschreckend, dass solche Menschenketten wirklich funktionieren könnten.

Wirklich abgedreht wurde es für mich aber erst in Teil zwei. Da empfand ich den Schreibstil plötzlich als extrem kühl, wurde immer mehr von der Geschichte distanziert und konnte auch kaum noch Spannung spüren. Eigentlich wollte ich zwar schon wissen, wer und was genau hinter der Kette steckt, aber das, was ich erfahren habe, hat mir nicht gefallen. Und auch die Entwicklungen fand ich immer unglaubwürdiger. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr war ich versucht das Buch einfach abzubrechen. Am Ende hab ich die Seiten nur noch überflogen und war einfach froh, als es vorbei war.

Fazit:
Eine so geniale Grundidee wurde einfach in den Sand gesetzt. Dabei fand den moralischen Aspekt und das Konstrukt der Kette ganz gut dargestellt und Teil eins des Buches, der sich mit der Einführung beschäftigt hat, noch ganz solide und ok. Aber Teil zwei war ziemlich abgedreht, kaum spannend und für mich sehr kühl und distanziert erzählt. Da hat die Geschichte mich völlig verloren und ich war nur noch froh, wie es vorbei war. Deshalb bleiben am Ende leider auch nur die Enttäuschung und knappe 2 Sterne.