Rezension

Leider nicht das, was ich erwartet hatte

Furie - Chelsea Cain

Furie
von Chelsea Cain

"Furie" ist der erste Teil der Reihe um Gretchen Lowell und Archie Sheridan. Der Titel erscheint mir nach dem Lesen des Buches ziemlich unpassend - kommt doch in der gesamten Handlung keine Furie vor und auch Gretchen Lowell verhält sich in keinster Weise wie eine...da paßt der Originaltitel "Heartsick" doch deutlich besser, zumal beim Lesen die Doppeldeutigkeit dieses Titels offenbar wird.

Der Lesefluss ist ganz gut, das Buch hat keine großen Längen - bewegt sich ansonsten aber leider im Bereich der Mittelmäßigkeit. Der Autorin scheint das Charakterisieren weiblicher Protagonisten mehr zu liegen, so gibt es einige ausgefeilte weibliche Charaktere, darunter die Psychopathin Gretchen und die Journalistin Susan - Archie hingegen scheint weder Fisch noch Fleisch und so wurde ich das gesamte Buch hindurch nicht wirklich warm mit ihm.

Der Plot bietet eine Menge Möglichkeiten - man hätte die Handlung ein wenig mehr in Richtung "Schweigen der Lämmer" mit "quid pro quo" gehen lassen können - das hätte einiges mehr an Spannung geboten als die reine Ermittlungsarbeit und Susans Vorstöße auf eigene Faust. Dinge, die die Psychopathin gegen Ende anscheinend aufdeckt (Stockholm-Syndrom) liegen für den Leser sowieso auf der Hand und so, wie sich die Tatsachen ganz am Schluss darstellen (ich mag an dieser Stelle natürlich nicht zu viel verraten), scheint das doch mehr als an den Haaren herbeigezogen - alles in allem machte das Buch auf mich einen ziemlich unausgegorenen Eindruck.

Das Buch wurde mir mehrfach empfohlen, bleibt für mich aber eindeutig in der Mittelmäßigkeit hängen.