Rezension

Spannung auf hohem Niveau - Chelsea Cain macht süchtig nach mehr!

Furie - Chelsea Cain

Furie
von Chelsea Cain

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich mal eine Serienmörderin! Endlich mal ein Buch bei dem die Serienmörderin auch nach der Verurteilung noch eine eine Rolle spielt!
Chelsea Cain hat mit Gretchen eine ganz besondere Serienmörderin geschaffen, denn sie ist ausgesprochen hübsch, intelligent, manipulativ und widerspricht jedem Profil!
Das der Ermittler ein einziges Wrack ist, kenne ich schon aus manch einem Thriller und eigentlich stört es mich mittlerweile ehr. Bei Archie Sheridan ist es aber anders, denn er scheint unter dem Stockholm-Syndrom zu leiden. Das bedeutet dass er sich zu seiner Peinigerin Gretchen hingezogen fühlt. Eine durchaus interessante Situation, die mich als Leserin manches Mal den Kopf schütteln lies.
Auch die Reporterin Susan, die mir als zweite Protagonistin an die Hand gegeben wurde, war ein interessanter Charakter. Sie ist sympathisch, verrückt, selbstbewusst und einfach außergewöhnlich!
Die Geschichte ist durchaus spannend und hat meine Nerven zum flattern gebracht, allerdings ist der Klappentext etwas irreführend. Zwar nimmt Gretchen einen großen Anteil im Buch für sich in Anspruch doch trotzdem ist die Ermittlung im Falle des Mädchenmörders nahezu losgelöst davon. Die einzige Verbindung beider Fälle ist die Anwesenheit von Archie Sheridan. Nach dem dieser 2 Jahre vom Dienst entbunden war, tritt er für den neuen Fall wieder in den Dienst ein. Bei seiner Arbeit begleitet ihn die Reporterin Susan um ein Portrait von ihm für die Zeitung anzufertigen.
Der Fall scheint auf den ersten Blick fast alltäglich, so als hätte man ihn schon diverse Male in anderen Thrillern gelesen. Einzig allein die Zeitsprünge von der Ermittlungsarbeit in die Gefangenschaft von Archie Sheridan geben dem Buch eine gewisse Tiefe. Durch die ständigen Wechsel wird eine künstliche Spannung erzeugt, die mich als Leserin manches mal verzweifeln lassen hat. Ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht, teilweise auch meinen Verdacht bestätigt haben und schwups befand ich mich wieder in den Fängen von Gretchen. 
Für mich war "Furie" ein tolles Debüt der Autorin und ich hätte danach am liebsten sofort mit ihrem nächsten Thriller angefangen. Mein einziger Wehmutstropfen ist, dass mich die Serienmörderin Gretchen manchmal an  Hannibal Lekter erinnert hat. Sie war ähnlich gerissen und manipulativ, hat aber auf der anderen Seite der Ermittlung einen kleinen Schupser gegeben.
Ich bin nun gespannt, wie sich die Beziehung zwischen dem Detective und der Serienmörderin entwickelt und ob er mit Hilfe seiner Familie von ihr los kommt. Natürlich ist sein nächster Fall auch nicht uninteressant aber Gretchen ist für mich einfach unheimlich fazinierend!