Rezension

Leider nicht mein Romanstil

Das Pfauengemälde -

Das Pfauengemälde
von Maria Bidian

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich um dieses Buch als Rezensionsexemplar beworben, da mir die Leseprobe und die kurze Inhaltsangabe sehr interessant erschienen. Aber leider wurde ich mit fortschreitender Geschichte sehr enttäuscht.
Ana, die den deutschen und den rumänischen Pass besitzt, schon lange in Deutschland lebt, fährt nach Rumänien in die familiäre Vergangenheit. Der Tod ihres Vaters, der dort verstorben ist, liegt ihr wie ein Stein auf der Seele, nun will sie endlich ihr Erbe antreten und bemüht sich ehrlich um ein echtes Ankommen in Rumänien. Das fällt ihr schwer, die vielen, verwirrend vielen Angehörigen machen es ihr nicht leicht, aber auch in der rumänischen Bürokratie verfängt sie sich. Ihr Vater hat immer von einem Bild, dem Pfauengemälde, gesprochen, dass ihr Erbe sein soll. Zeitweise zweifelt man im Roman, ob es überhaupt vorhanden sein wird in den verschlungenen Katakomben der Bürokratie. Besonders, weil das sogenannte Rumänienhaus, das wohl das enteignete Haupteigentum der Familie ist, eine so vorrangige Rolle spielt.
Schon zu Beginn des Romans wird klar, dass Ana psychische Probleme hat, und so verwirrt wie ihre Gedanken sind, so verwirrend ist auch der Fortgang der Geschichte. Die Gedankensprünge vorwärts, rückwärts und wieder ins Jetzt und die Vergangenheit machten mir das Lesen nicht gerade angenehm. Ihre problematischen Liebesbeziehungen kommen hinzu.
Interessant ist für mich das Land Rumänien, ich habe es bisher nicht besucht und auch meine Lektüre ging kaum in diese Richtung. So gibt es im Buch doch auch Eindrücke, die ein wenig das Unstete und Wilde dieses Landes erklären. Was mir so gar nicht geholfen hat, waren die Spaziergänge zu den rumänischsprachigen Straßen und Plätzen. So, wie ich gern ein Personenverzeichnis gehabt hätte zur Orientierung, hätte mir z. B. auf dem Vorsatzpapier gut eine Straßenkarte vorstellen können. Ein paar Übersetzungen der rumänischen Einsprengsel wären auch hilfreich gewesen. Nicht alles hat sich mir sofort erschlossen.
Aus meiner Sicht hat die Autorin in ihrem Erstlingsroman zu viel gewollt und sich dadurch etwas verzettelt. 
Das Ende ist nicht das, was ich erwartet hätte, aber es hat mich berührt.
Gute 3 Sterne.