Rezension

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leider so gar nicht meins

Herz verloren, Glück gefunden - Christiane von Laffert

Herz verloren, Glück gefunden
von Christiane von Laffert

Bewertet mit 2 Sternen

Seit zehn Jahren ist Victoria mit Hubertus verheiratet – aber nicht glücklich. Das wird ihr besonders bewusst, als sie auf einem Kurztrip mit ihrer Freundin Emily den attraktiven Constantin kennen- und lieben lernt. Von da an gerät Viccis Leben aus den Fugen: Sie trennt sich von ihrem Mann und zieht in einer WG ein. Und auch die eine oder andere Freundin gerät auf die Abschussliste. Doch damit sind die Verwicklungen noch nicht vorbei und bis Victoria lernt, was wirklich im Leben zählt, geht noch einiges an Geschirr zu Bruch.

Ganz ehrlich, über lange Zeit war ich stark versucht, „Herz verloren, Glück gefunden“ von Christiane von Laffert einfach auf halber Strecke zuzuklappen.

Keiner der Protagonisten war mir sympathisch, mit niemandem konnte ich mitfühlen. Ganz besonders bei Victoria hatte ich das starke Gefühl, eine arrogante Zicke vor mir zu haben. An ihrer Situation waren alle anderen Schuld nur sie konnte natürlich gar nichts dafür.

Auch das geschilderte Leben fand ich total überzogen: Wer bitte bestellt ein Sammeltaxi, nur weil die eigenen Kinder und der Nachwuchs der Freundin nicht alle auf einmal ins Auto passen? Dann wird eben zwei mal gefahren oder der verwöhnte Anhang benutzt öffentliche Verkehrsmittel?! Auch, um zu den verschiedenen Nachmittagsaktivitäten zu kommen. Das kann in einer Großstadt wie Hamburg nicht wirklich ein Problem darstellen.

Richtig verärgert hat mich die Protagonistin aber, als sie so entsetzt auf Constantins Vermutung reagiert, sie könne eine Kassiererin in einem Supermarkt sein. Ehrliche Arbeit scheint ihr ein Fremdwort zu sein.

Doch auch die anderen Protagonisten – sei es Hubertus, der nur sich und sein Ansehen im Kopf hat, die anderen Mütter im Kindergarten, die rücksichtslos versuchen, das eigene Kind ins Rampenlicht zu rücken, oder die scheinheiligen Freundinnen – ich hätte mit niemandem Umgang haben wollen.

Viel sympathischer waren die Bewohner der WG, in die Victoria mit ihren Kindern einzieht und die ihr zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Leider fand ich die Wandlung, die Victoria daraufhin durchmacht, ebenfalls sehr unrealistisch und das zuckersüße Happy End schlussendlich viel zu vorhersehbar und zu viel des Guten.

Schade, ich hatte mich auf einen lockeren Frauenroman mit ein bisschen „Herzschmerz“ gefreut, aber was ich bekam, hat mir zu viel Klischee enthalten.