Rezension

Leider zu oberflächlich - kein Bauchkribbeln, Herzklopfen oder Mitfiebern!

Idol - Gib mir die Welt - Kristen Callihan

Idol - Gib mir die Welt
von Kristen Callihan

Bewertet mit 2.5 Sternen

Den Auftakt der Idol-Reihe habe ich bereits zweimal begonnen und immer wieder abgebrochen, weil die Lust aufs Weiterlesen nie so richtig da war. Nun konnte ich mich endlich dazu durchringen, dem Buch eine richtige Chance zu geben. Leider kam mir auch diesmal mit der Zeit die Lust am Weiterlesen abhanden, weil der Geschichte meiner Meinung nach ein roter Faden und ein Ziel fehlt.

 

Der Schreibstil von Kristen Callihan ist in diesem Buch in Ordnung. Die Dialoge sind glaubwürdig und authentisch, ihr Ausdruck ist flüssig und nicht gestelzt, aber sie setzt ihre Prioritäten völlig falsch: Es geht fast in jeder Zeile um Sex. Sexuelle Anziehungskraft scheint ihr hier so viel wichtiger zu sein als emotionale Nähe oder tiefgründige Gespräche, immerzu begeben sich die Gedanken der Protagonisten auf sexuelles Terrain, was von Seite zu Seite ermüdender wird. Immer, wenn bei mir die Hoffnung auf eine emotionale Annäherung oder eine Unterhaltung mit Substanz aufkam, gipfelte der Moment letztendlich doch wieder nur darin, dass sich Libby und Killian gegenseitig die Kleider vom Leib reißen.

 

Da sich die beiden doch schon recht früh annähern, auch wenn sich ihre Liebesbeziehung aus einer Freundschaft entwickelt, fehlte mir schon nach kurzer Zeit der rote Faden. Natürlich gibt es schon irgendwie einen – wie meistern die beiden ihre Beziehung im Licht der Öffentlichkeit? –, aber leider trägt er die Geschichte nicht. Die „Probleme“, die eigentlich kaum welche sind, denn es kommt nicht wirklich zu unüberwindbaren Hindernissen, bieten keine Spannung und machen das Lesen spätestens ab der Hälfte träge. Irgendwann habe ich nicht mehr gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, sondern um fertig zu werden. Mir war klar, wenn ich das Buch diesmal abbrechen würde, würde ich mich wahrscheinlich nicht mehr dazu aufraffen können, dem Buch eine weitere Chance zu geben.

 

Ich muss dem leider aber auch noch hinzufügen: Es wäre eigentlich nicht nötig gewesen, den Rest zu lesen, denn letztendlich passiert auch in der zweiten Hälfte einfach nichts Bahnbrechendes. Es kommt so, wie man es erwartet, das Happy End wird wie gewohnt etwas hinausgezögert, damit sich die Charaktere darüber klarwerden können, was sie wirklich wollen.

 

Meiner Meinung nach wäre Potential für mehr dagewesen, aber vielleicht hat sich die Autorin das für die Geschichte des bisher spannendsten Charakters aufgehoben: Jax. Sein Buch wartet noch bei mir im Regal. Ich bin gespannt, ob mir seine Geschichte besser gefallen wird.

 

Fazit

Leider nichts Besonderes, geschweige denn Spannendes unter all den existierenden Rockstar-Liebesromanen. Da habe ich schon sehr viel bessere Geschichten gelesen. Bauchkribbeln, Herzklopfen und aufgeregtes Mitfiebern werden hier völlig vermisst, die Beziehung bleibt relativ oberflächlich. 2,5 Sterne von mir!