Rezension

Léon und Louise

Léon und Louise
von Alex Capus

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte von Léon und Louise erzählt eine Geschichte von einer sehr großen und starke Liebe, die in den Zeiten der Weltkriege versuchte zu erblühen und dabei mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Mit viel Gefühl wird die Beziehung von Léon und Louise aus der Sicht eines Enkels von Léon und aus Léons Perspektive nach dessen Tod berichtet. Er berichtet, wie die beiden sich kennen und lieben lernten, jedoch durch den Krieg und seine Folgen getrennt wurden und Léon, auch wenn er sein Leben weiterleben musste, Louise nie vergisst und auch seine Gefühle für sie, trotz der Trennung und über diese lange Zeit hinweg, nie weniger werden. Und das, bis sie sich dann durch reinen Zufall eines Tages in Paris wiedersehen und man als Leser erlebt, dass dieses Empfinden auf Gegenseitigkeit beruht.

Sowohl Léon als auch Louise sind mit einer großen Detailgenauigkeit gezeichnet, an der man zwei vollkommen unterschiedliche Menschen erkennen kann, wobei man natürlich durch die ganze Perspektive Léon deutlich näher und intensiver kennenlernt. Ebenso wie man bei ihm die Umstände unter denen er sein Leben weiterführt und in welchem Maß er es noch schafft seiner Frau Gefühle entgegenzubringen mit Louise im Hinterkopf einfach viel klarer kennenlernt. Und auch, wie seine Umwelt damit umgeht und wie sich das Wiedersehen mit ihr auf sein Leben auswirkt ist interessant, wobei es für mich immer am interessantesten war, wie er und seine Frau damit umgehen.

Schade war, dass in den meisten Passagen des Romans, aber dem Augenblick, in dem sich Léon und Louise aus den Augen verlieren, die Geschichte nur noch so vor sich hin plätschert. Allein nur noch Léons nicht sonderlich spannendes Leben ist ab da an Bestandteil der Geschichte und die einzigen Lichtblicke sind das Aufeinandertreffen von ihm und Louise, wodurch das Buch sehr gleichförmig wird, da Léons Leben sehr reglementiert wirkt. Das hat mir ein wenig den Spaß an dem Roman genommen, da irgendwie nicht wirklich etwas passiert ist.

Eine an sich schöne Liebesgeschichte, mit einer ganz tollen Aussage, die mir aber aufgrund mancher Punkt in ihrer Umsetzung, einfach etwas zu langatmig und langweilig geworden ist.