Rezension

Lesenswert!

Genau so, wie es immer war -

Genau so, wie es immer war
von Claire Lombardo

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„Manchmal kann Julia Ames es gar nicht fassen, was für ein unwahrscheinlich schönes Leben sie führt. Mit Mark hat sie seit Jahrzehnten einen liebenden Ehemann an ihrer Seite, zusammen haben sie zwei Kinder in die Welt gesetzt, auf die sie stolzer nicht sein könnte. Doch Glück ist nur ein vorübergehender Zustand, wie Julia schnell feststellen muss – Familie bleibt einem hingegen ein Leben lang erhalten. 

Sohn Ben schockiert seine Eltern bei einem Besuch mit einer folgenschweren Nachricht. Tochter Alma ist kurz davor, aufs College zu gehen, was eine ungewohnte Angst vor dem leeren Nest in Julia weckt. Und beim Einkaufen trifft Julia zufällig auf eine Frau, die sie seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen hat – einst war die mütterliche Freundin ihre Rettung, bevor sie einer Katastrophe den Weg ebnete. Gefangen zwischen ihrer bewegten Vergangenheit und der chaotischen Gegenwart verliert Julia zunehmend die Kontrolle….“

 

Autorin Claire Lombardo hat mich auch mit ihrem Buch-Neuling gefesselt und auf gewisse Art begeistert. Sie beschreibt durch ihre Protagonistin Julia eine hohe emotionale Ebene des Frau-seins und bleibt dennoch dabei fern von jeglichem Klischee oder Kitsch. Lombardo schafft es die Leserschaft gekonnt mit ihrem Schreibstil einzunehmen. Sie schafft bildhafte Momente, lässt die Leser sehr gut am Geschehen teilhaben, schildert stark und emotional und bringt auch jede Menge Botschaften und Gedanken mit auf den Weg. Ist das Buch jetzt eher ein purer Frauen-Roman? Keineswegs! Das Buch spricht keine Lesergruppe explizit an und somit ist die Geschichte auch für Jeden geeignet. Dennoch regt die Autorin ungemein zum nachdenken an und das eigene Gedankenkino darf dabei voll auflaufen. Die Geschichte verläuft auf verschiedenen Zeitebenen und als Leser dürfen wir mehr als gelungen in Julias aber auch Helens Leben, die Dame aus dem Supermarkt die Julia seit mehr als 20 Jahre nicht mehr auf dem Schirm hatte, erlesen. Aus verschiedenen Puzzle-Teilen ergibt sich schlussendlich ein stimmiges Bild am Ende des Buches. Hier und da zieht es sich etwas unnötig in die Länge aber fest steht: man sollte dran bleiben an der Geschichte, denn das Ende lohnt sich definitiv! Schlussendlich ist es interessant wie Lombardo ihre Protagonistin Julia hier zeichnet: als Leserin ist es schwer sie in eine Schublade zu packen. Einerseits ist sie sehr vielseitig beleuchtet worden aber schlussendlich weiß man nicht, ob es positiv oder negativ zu betrachten ist. Mag man Julia nun oder sollte man eher Mitleid mit ihr haben? Jeder Leser wird die Figur anders sehen! Lombardo hat jedenfalls eine sehr interessante Geschichte hier verfasst, der ich gerne 4 Sterne gebe.