Rezension

Love and Landscape mal nicht nur vorhersehbar

Das Leuchten des Fieberbaums - Jennifer McVeigh

Das Leuchten des Fieberbaums
von Jennifer McVeigh

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Love and Landscape Roman "Das Leuchten des Fieberbaums" von Jennifer McVeigh kann als einer der wenigen Romane dieser Gattung als nicht völlig verhersehbar bezeichnet werden, was mir wirklich gut gefallen hat.

Aber der Reihe nach. Aufgrund des scheußlichen Covers hätte ich in einer Buchhandlung garantiert nicht einmal den Klappentext gelesen. Ich finde es wirklcih misslungen. Auch den Titel finde ich sehr unpassend, aber das weiß man ja erst, wenn man das Buch gelesen hat. Er wird zwar schon bezug auf einen Fieberbaum genommen, aber dieser war für mich weder besodners relevant noch irgendwie auffällig, sodass der Roman diesen Titel verdient hätte. Beides kann man ja aber nicht zu Lastend er Autorin kritisieren.

Gut gefallen hat mir der einfache, bildreiche und flüssige sprachliche Stil der Autorin. Auch ihre Figurenzeichnung ist recht abwechslungsreich. Aber gerade die Protagonistin Frances hat mich ein wenig durch ihre Naivität und Ichbezogenheit etwas gestört. In sie konnte ich mich nur schwer hineinversetzen und habe auch nicht mit ihr gelitten, als ihr immer mal wieder das eigene Leben etwas eingleiste. Aber insgesamt kann man sagen, dass die Figuren vielschichtig und ansatzweise undurchschaubar gestaltet sind, was in dieser literarischen gattung mir bisher so nicht oder zumindest kaum begegnet ist.

Und hierin liegt der große Pluspunkt des Buches: Die Handlung ist nicht nach den ersten 20 Seiten absolut vorgezeichnet und wirkt auch nicht zu durchkonstruiert. Natürlich ahnt man als (erfahrener) Leser schon, wohin die Reise geht, was die Protagonistin Frances mit William und Edwin wird durchmachen müssen, aber man ist sich nicht so sicher wie bei anderen Love and Landscape Büchern. Hin und wieder wird man vielleicht doch ein wenig überrascht und das ist mehr als ich mir erwartet hatte.

Die Handlung geht recht flott voran, außer an Stellen, an denen sich Frances langweilt. Da langweilt sich auch der Leser, denn es geschieht nicht und es kommt auch nicht zu wirkllich hochwertigen Landschaftsbeschreibungen, mit denen die Autorin glücklicherweise generell nicht zu sehr um sich wirft. Auch das Ende war mir etwas zu abrupt. Man fühlt sich aus der Geschichte herausgeworfen und ein Kapitel mehr oder ein kurzer Epilog hätte dem Buch sicher nicht geschadet. Oder ist der Roman etwa der Auftakt zu einer mehrteiligen Reihe?

Fazit:
Insgesamt also ein durchaus lesenswerter Roman, der meienr Meinung nach zwar einige kleine Längen und Mängel aufweist, die aber durch das gelungene Gesamtkonzept schnell vergessen werden.