Rezension

schnarch !

Das Leuchten des Fieberbaums - Jennifer McVeigh

Das Leuchten des Fieberbaums
von Jennifer McVeigh

Inhalt:
Frances Irvine war 6 Jahre alt, als ihre Mutter starb. Fortan wurde sie vornehmlich durch Bedienstete des Hauses erzogen, da ihr Vater beruflich stark eingebunden und viel unterwegs war. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, hat Frances Vater in London ein Vermögen gemacht und legt großen Wert auf eine gute Erziehung seiner Tochter. Als Mr. Irvine jedoch stirbt, wird er seine Tochter mittellos zurücklassen und zwingt diese hierdurch in eine arrangierte Verlobung mit ihrem Cousin, dem Arzt Dr. Edwin Matthews. Dieser jedoch kann bei ihr keine Gefühle erwecken. Trotzdem wird sie ihm ans Kap und damit ihrem Schicksal folgen. Unglücklich macht sie sich auf die Reise ins Unbekannte, nur um auf der Überfahrt den anziehenden William Westbrook kennenzulernen- und sich in ihn zu verlieben.

Meine Meinung:
Ich hatte mir nach der sehr interessanten Leseprobe doch etwas anderes von “Das Leuchten des Fieberbaums“ erwartet. Zwar handelt es sich um eine Liebesgeschichte vor dem historischen Hintergrund des Kaps von Afrika, allerdings wurden für meinen Geschmack einfach zu viele Klischees bedient. Die Protagonistin konnte mich emotional nicht berühren und ansprechen; ganz im Gegenteil, ihre Naivität, Einfältigkeit und Willenlosigkeit entfaltete sich zuweilen als extrem störend. Das dargestellte Frauenbild missfiel mir sehr. Frances Irvine wird als hilflose und abhängige junge Frau darstellt, die sich ohne echten eigenen Willen stets daran orientiert, welcher Mann sie als nächster aus ihrem Unglück „retten“ wird. Auch vor dem Hintergrund der zeitlichen Epoche und den damals geltenden Regeln und Normen, war dieses Frauenbild für mich viel zu überzeichnet.
Des Weiteren empfand ich die stark romantisierte Zeichnung Afrikas als besonders unpassend.
Sehr positiv und schön zu lesen sind die diversen Reisebeschreibungen, die dem Roman eine abwechslungsreiche Note verleihen. Der wortgewandte, farbenfrohe Schreibstil der Autorin verbildlicht das Geschehen sehr gut und gestaltet den ersten Teil der Geschichte recht fesselnd.
Leider folgen den guten Anfängen einige Längen und relativ inhaltslos empfundene Seiten, die den reinen Alltag der Protagonistin beschreiben und kaum mehr mitreißen können, bis hin zu einem überraschenden nicht erwartetem Ende.

Fazit:
“Das Leuchten des Fieberbaums“ von Jennifer McVeigh ist ein Roman, der mich leider enttäuscht hat. Mein erster Leseeindruck wurde durch die volle Buchlektüre eher ins Negative gewandelt. Die Protagonistin konnte mich nicht überzeugen und ich konnte die erzwungenen Konstruktionen der Geschichte förmlich herauslesen- dies ist sehr schade!
Insgesamt kann ich diesem Roman nur 2 Sterne geben. Ein Buch das man lesen kann, aber definitiv nicht muss!