Rezension

Das Leuchten des Fieberbaums - was fürs Herz

Das Leuchten des Fieberbaums - Jennifer McVeigh

Das Leuchten des Fieberbaums
von Jennifer McVeigh

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin:
Jennifer McVeigh hat in Oxford studiert und einen Master in Creative Writing. Während ihrer vielen Reisen durch Afrika wurde sie zu diesem Roman inspiriert.

Das Cover:
Eine Frau in einem langen weißen Kleid richtet ihren Blick auf eine afrikanische Steppe. Über ihrem Kopf erkennt man noch ein paar Äste eines Baums. Es gibt einen kleinen Ausschnitt, durch den man auf die zwei Seite gucken kann und durch dieses kleine Loch sieht man dann ein Zebra. Mir persönlich gefallen solche auffallenden Cover sehr gut, da sie einem im Buchladen sofort ins Auge stechen.

Zum Inhalt:

Die Autorin entführt uns in ihrer Geschichte zunächst ins England des 19. Jahrhunderts. Die 19-jährige Frances Irvine wächst in einem schönen Haus wohlbehütet auf. Ihre Mutter hat sie schon verloren, als sie gerade mal 6 Jahre alt war. Ihr Vater sorgt seitdem alleine für sie, ist jedoch geschäftlich sehr oft auf Reisen , während sich daheim Gouvernanten und Hauslehrer um seine Tochter kümmern und ihr alles beibringen, was ein Mädchen aus gutem Hause so können muss, wie z.B. Sticken, Malen, Klavier spielen , ein bisschen Mathematik, Geografie, Latein .
Sorgen muss sich Frances um nichts, bis eines Tages dann ihr Vater stirbt und sie feststellt, dass es finanziell leider nicht so rosig aussieht, wie gedacht und sie von heute auf morgen vor dem Nichts steht. Zunächst hofft sie darauf, in der Familie ihres Onkels aufgenommen zu werden, doch bald muss sie erkennen, dass der sie schnell wieder loswerden will und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Heiratsantrag ihres Cousins Edwin anzunehmen .
Edwin Mattews wohnte mal als Jugendlicher für einige Wochen bei Frances und ihrem Vater und sie mochte diesen Cousin damals schon nicht . Und auch heute mag sie ihn nicht lieber, er ist wortkarg, zeigt keine Gefühlsregungen und sie findet ihn so gar nicht liebenswert. Durch die Umstände gezwungen nimmt sie nun aber trotz ihres Widerwillens seinen Antrag an und reist nach Afrika, um dort mit ihm zu leben.
Auf der langen Schiffsreise lernt sie dann den gutaussehenden und ehrgeizigen William Westbrook kennen. Sie ist vom ersten Augenblick an von ihm fasziniert und es dauert nicht lange und sie lässt sich von ihm verführen und hofft danach auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm. In Afrika angekommen, muss sie leider feststellen, dass William sie nicht heiraten kann oder will und obwohl sie sehr unglücklich darüber ist, heiratet sie nun doch den ungeliebten Edwin und lebt mit ihm in ärmlichsten Verhältnissen auf einer ziemlich abgelegenen Farm.
Sie fügt sich notgedrungen in ihr Schicksal, aber träumt im geheimen weiterhin von einem Leben mit William Westbrook. Während ihr Mann mächtige Männer gegen sich hat und trotz aller Schwierigkeiten versucht, eine Pockenepidemie zu verhindern, trifft Frances wieder auf William und ist leider so naiv, sich wieder mit ihm einzulassen.
Ihr Traum mit William muss erst zum Alptraum werden, bevor sie aufwacht und erkennt, dass sie sich sowohl in William Westbrook , als auch in Edwin Matthews völlig getäuscht hat. Frances hofft , dass es noch nicht zu spät ist, sich zu ändern und doch noch in Afrika glücklich zu werden.

Mein Fazit:
Anfangs dachte ich noch, dass das eine eher langweilige und vorhersehbare Geschichte ist. Junges verwöhntes Mädchen aus reichem Haus soll ungeliebten Mann heiraten, verliebt sich in einen anderen Mann , natürlich gutaussehend und reich, es gibt anfangs ein paar Hindernisse, die der großen Liebe im Wege stehen, doch diese Hindernisse werden natürlich aus dem Weg geräumt und die zwei Liebenden sind endlich vereint.
Ja von wegen :-) So vorhersehbar , wie ich dachte, was dieses Buch dann doch nicht und ich wurde schon nach den ersten Kapiteln immer mehr in den Bann gezogen und konnte irgendwann dann nicht mehr aufhören , zu lesen.
Das harte Leben in Afrika, die anschaulichen Beschreibungen der Landschaft, die Ungerechtigkeit, mit der die Reichen die Einheimischen behandeln, der Kampf gegen die Pocken und mittendrin in all dem Elend eine wunderschöne Liebesgeschichte, die wirklich sehr berührend erzählt wird.

Die Hauptprotagonistin Frances war oft eine Strapaze für meine Nerven, ich wollte sie manchmal einfach nur schütteln wegen ihrer fürchterlichen Naivität. Allerdings wird gerade diese unfassbare Naivität dadurch verständlicher, dass sie eben so völlig behütet und verwöhnt aufgewachsen ist, fern von allen Sorgen und Problemen. Deshalb ist sie im harten afrikanischen Leben natürlich völlig überfordert und das macht ihre Naivität und Unbeholfenheit dann doch wieder glaubwürdig.

Ein Buch, so richtig was fürs Herz, ich kann es wirklich nur empfehlen und ich fand es direkt schade, als ich es zu Ende gelesen hatte.

Kommentare

Catherine Buchling kommentierte am 24. Oktober 2013 um 09:32

Das klingt wirklich toll! Und das Cover finde ich auch echt schön! Werde ich  gleich mal auf die WuLi setzten ;)