Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Macht Lust auf ein gutes Glas Wein

Eine Liebe in der Bourgogne - Heike Franke

Eine Liebe in der Bourgogne
von Heike Franke

Johanna verliert von einem Tag auf den anderen ihren Job im Wahlkampfbüro des Bürgermeisters und all ihre beruflichen Träume scheinen sich in Nichts aufzulösen. Kurzerhand und wie der Zufall es will nimmt sie eine Stelle in einem exklusiven Weingeschäft in Berlin an. Obwohl Johanna zunächst nicht sehr viel über Wein weiß, lernt sie schnell und beweist sich als Naturtalent unter den Weinkennern. Auf einer Geschäftsreise in die Bourgogne lernt sie schließlich den Weinbauer Luc kennen - und eine romantische Liebesgeschichte zwischen Berlin und der Bourgogne beginnt, die nicht nur mit der Entfernung, sondern auch mit den Traditionen und Eigenheiten der Welt des Weines zu kämpfen hat.

Der Roman "Eine Liebe in der Bourgogne" entführt den Leser in die Welt des Weines. Sowohl das Handwerk des Weinanbaus- und der Weinverköstigung sowie auch die des Weinvertriebes und des Internationalen Weinmarktes werden authentisch geschildert. Es ist schön, Johannas Reise von einer Anfängerin zu einer Weinkennerin mit zu verfolgen und der Roman weckt in einem sofort die Lust auf ein gutes Glas Wein. Auch die Kulisse rund um die Bourgogne und Berlin ist gekonnt gewählt und die Atmosphäre, in dem sich das Buch bewegt ist sehr angenehm.

Im Vordergrund des Buches steht ganz klar die Liebesgeschichte von Johanna und Luc, sowie die Welt der französischen Weinbauern und Johannas berufliche Pläne. Die Geschichte spricht jedoch eine Vielzahl unterschiedlicher Konflikte und Handlungsstränge an, wobei sich einige davon leider zu schnell verlaufen und nur oberflächlich behandelt werden (zum Beispiel Johannas Konflikt mit ihren Eltern, die Beziehung und Trennung von Luc und Elodie sowie die Beziehung der Geschwister zueinander).

Die Charaktere sind im großen und ganzen sehr ansprechend und sympathisch, wobei manche Charaktere mit ihren Eigenarten auch gezielt unsympathisch wirken. An manchen Stellen hätte ich gerne mehr über die Nebencharaktere erfahren, vor allem Stéphane, Johannas Eltern und Elodie waren sehr einseitig dargestellt. Johanna als Hauptcharakter wächst einem bereits von Beginn an ans Herz und man kann ihre Gedanken, Wünsche und Träume gut nachvollziehen. Nur gegen Ende hat sie bei mir leider ein paar Sympathiepunkte verloren, sie hat sich meiner Meinung nach zu sehr von ihrem Frust über die Familienverhältnisse beeinflussen lassen und war selbst von Vorurteilen gegen Luc's Familie beherrscht. Meine Lieblingscharaktere waren ganz klar Lucie und Coco, die mit ihrer Eigensinnigkeit und ihrem Humor sehr spannend waren und mich als Leser immer wieder überrascht haben.

Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und ist unterhaltsam und humorvoll. Alles in allem eine gelungene Lektüre , die ich sehr genossen habe und die Lust auf mehr macht :)

Kommentare

Arietta kommentierte am 29. Dezember 2015 um 11:48

Ich bin es auch am Lesen ! Besonders das Thema rund um den Wein gefällt mir sehr gut !

Auch die Protagonisten wirken sehr real und lebendig. Ihre einzelnen Charaktere sind sehr gut beschrieben.