Rezension

Magische Bücher und einsame Protagonisten

Ink Blood Mirror Magic -

Ink Blood Mirror Magic
von Emma Törzs

Bewertet mit 4 Sternen

Abe hat mit magischen Büchern gearbeitet und seine Töchter Esther und Joanna haben auch magische Fähigkeiten entwickelt: Esther kann keine Magie aus den Büchern wirken und manche Zauber werden allein durch ihre Nähe deaktiviert, Joanna hingegen kann Magie spüren und natürlich auch die Zauber lesen. Doch die Arbeit ihres Vaters hat die Schwestern voneinander getrennt: Esther ist seit Jahren auf der Flucht, um ihre Familie zu beschützen, und seitdem Abe selbst bei der Erkundung eines besonders gefährlichen Buches gestorben ist, sitzt Joanna in ihrem alten Haus fest und kümmert sich um die magische Bibliothek, die ihr Vater hinterlassen hat.

Beide sind auf ihre Art sehr einsam und vermissen auch einander. Esther muss einmal im Jahr alles hinter sich lassen und neu beginnen, dabei weiß sie nicht einmal genau, wovor sie eigentlich davonläuft. So kann sie kaum Beziehungen aufbauen, aber zurück nach Hause kann sie auch nicht, weil sie ihre Schwester nicht in Gefahr bringen will. Aber ihr Vater ist schon seit Jahren tot und dieses Jahr fällt es ihr besonders schwer, die neuen Menschen in ihrem Leben hinter sich zu lassen. Also beschließt sie, das Risiko einzugehen und bleibt – und findet sehr schnell heraus, dass die Flucht sie so lange am Leben gehalten hat.

Joanna lebt noch abgeschiedener und muss sogar ihre Mutter ein wenig auf Abstand halten, um die Bücher zu beschützen. Allein mit den Büchern versucht sie, das Erbe ihres Vaters fortzuführen, aber ihr fehlt zu viel Wissen und Unterstützung und sie sehnt sich nach mehr menschlichen Kontakten.

Und dann ist da noch Nicholas, der in der größten magischen Bibliothek arbeitet und die seltene Fähigkeit besitzt, selbst Magie in Bücher zu binden. Unter der Aufsicht seines strengen Onkels verfasst er Zauberbücher und muss befürchten, dass andere es auf seine Kräfte abgesehen haben und ihm etwas antun könnten. Trotz seines Onkels, den vielen Angestellten und Sicherheitsleuten ist auch er einsam und fühlt sich oft mehr wie ein Werkzeug. Doch ein paar Entdeckungen stellen sein Leben auf den Kopf und er beginnt, alles zu hinterfragen.

Ich fand die Geschichte um die magischen Bücher und jene, die mit ihnen arbeiten, schon sehr spannend, aber besonders die Perspektive von Nicholas hat sehr viel beigetragen und generell wurden viele Fragen des einen Charakters durch die Perspektive eines anderen Charakters beantwortet. Während die Charaktere selbst weiterhin im Dunkeln tappten, wusste man als Leser immer einiges mehr und daher kam es mir mehr so vor, als würden die Charaktere auf der Stelle treten. Ein paar Entwicklungen konnte man schon wirklich lange kommen sehen und hat nur darauf gewartet, dass es endlich soweit ist. Die Bücher selbst fand ich auch sehr gelungen und interessant und hätte schon gerne mehr aus der Welt gesehen, aber das Buch hat auch schon ein sehr passendes Ende.

Fazit
Ich fand es insgesamt schon ziemlich spannend und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der sympathischen Hauptcharaktere waren das, was mir an diesem Buch am besten gefallen hat.