Rezension

Magische Zwillingsgeschichte

Ben und Teo - Martin Baltscheit

Ben und Teo
von Martin Baltscheit

Die Verbindung zwischen Zwillingen ist eine ganz besondere, umso mehr, wenn es sich um eineiige Zwillinge handelt, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie werden stets als Einheit wahrgenommen und eigene Stärken verschwinden in ihrem gemeinsamen Werk. Andererseits gibt ihnen diese besondere Einheit auch viel Kraft. Sie gehören eben zusammen und es gibt eine Art „Zwillingsmagie“.

Sehr eindrücklich erfährt man von dieser besonderen Beziehung in dem Kinderbuch „Ben und Teo“. Ben und Teo sind Zwillinge und werden stets nur als Ben&Teo wahrgenommen. Das kann ganz schön nerven. Aber dann bekommen sie durch einen magischen Spiegel die Gelegenheit für kurze Zeit das Einzelkinderleben auszutesten. Ja, das ist nicht schlecht, aber irgendwie fehlt da was.

Abwechselnd erzählen Ben und Teo ihre Geschichte. Dabei geht es sehr authentisch und kindgerecht zu. Auch Schimpfwörter werden an einigen Stellen fallen gelassen. Ansonsten wird sehr humorvoll erzählt. Man kann sich sehr gut in ihrer Situation hineinversetzen und sich gut vorstellen, was sie so nervt. Trotzdem ist mir an dieser Stelle das Ganze etwas zu schwach dargestellt, um den Schritt als Einzelkind leben zu wollen komplett zu begründen. Hier hätte ich mir noch mehr Gefühle und Auseinandersetzungen gewünscht.

Martin Baltscheit kann natürlich toll erzählen und das merkt man diesem Buch auch an. Besonders interessant ist das Buch, wenn man weiß, dass er selbst Vater von Zwillingen ist. Da amüsiert man sich über den maulenden Vater gleich noch mehr.

Insgesamt gefällt mir das Buch, das farbig und ansprechend illustriert wurde, wirklich gut und ich  kann es Kindern ab 8 Jahren zum Selberlesen, aber natürlich auch zum Vorlesen empfehlen.. Das Thema ist toll umgesetzt, dennoch konnte es mich nicht zu 100 % mitreißen. Vielleicht geht es Menschen mit einem Zwilling allerdings anders. Das kann ich leider nicht beurteilen.