Rezension

Mord auf den Brunngrieser Volksfest

Prost, auf die Gaukler -

Prost, auf die Gaukler
von Friedrich Kalpenstein

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ey! Hörts mal her! Da draußen hinter dem Bierzelt liegt der Goldinger und schläft seinen Rausch aus!...“

 

Das ist ein Irrtum. Der Goldinger, ein Volksmusiksänger, ist tot. In seinem Hals steckt ein Pfeil.

Der Autor hat erneut einen spannenden und amüsanten Krimi geschrieben. Dieses Mal dreht sich alles um das Brunngrieser Volksfest. Der Schriftstil ist leicht und locker, er bringt das lokale Flair sehr gut rüber. Dazu gehört auch ab und an eine Prise Mundart.

Der Fall landet bei Hauptkommissar Tischler und Felix Fink. Tischler war gerade im Festzelt, als der Mord passierte. Es gilt herauszufinden, wer auf dem Volksfest was beobachtet hat. Das erweist sich als schwierig. Ich mag den trockenen Humor der Geschichte.

 

„...Und zwischendrin standen hie und da ein paar mit ihrem Handys, die der Welt davon berichteten, dass sie dabei gewesen waren. Bei Ron Goldingers letztem Konzert...“

 

Da alle Schausteller befragt werden, lerne ich die Fahrgeschäfte des Volksfestes so nebenbei kennen. Natürlich muss zwischendurch der Hunger gestillt werden. Ich weiß also auch, was es dort alles zu essen gibt.

Einen relativ großen Part hat dieses Mal Resi, die Dackeldame des Försters. Sie ist bei Tischler untergekommen, weil der Förster im Krankenhaus liegt. Ab und an sorgt sie für viel Aufregung.

 

„...Wir waren kurz in der Gerichtsmedizin und hatten sie zwischenzeitlich beim Ferstel auf dem Zimmer gelassen. Als wir wiederkamen, waren vier Schwestern, ein Pfleger und der Stationsarzt damit beschäftigt, sie einzufangen. Madame hatte sich nämlich dazu entschlossen, auf Entdeckungsreise zu gehen...“

Schnell stellt sich heraus, dass es zwischen den Schaustellern harte Konkurrenz gibt. Doch für die Ermittlungen sind die Aussagen wenig hilfreich. Dafür gerät ein Kleinkrimineller den Kommissaren in die Finger. Die beiden Fanclubs gönnen sich zwar nicht das Schwarze unter den Fingernägeln und werden gegebenenfalls auch handgreiflich, aber als Täter werden sie schnell ausgeschlossen.

Auch die Wohnung und die Fanseite geben nichts her. Tischler wird zynisch.

 

„...Die Seite ist so langsam. Bis die sich aufbaut, holt meine Nachbarin, die Frau Kneidinger, die Post aus dem Briefkasten, wischt die Wohnung feucht durch und löst Sudoku. Und die ist über achtzig...“

 

Doch dann bringt ein unerwarteter Hinweis Licht ins Dunkel der Ermittlungen. Jetzt geht alles ganz schnell.

Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Natürlich haben dazu auch die Einblicke ins Privatleben der Kommissare mit beigetragen.