Rezension

Na ja...

Als das Meer uns gehörte - Barbara J. Zitwer

Als das Meer uns gehörte
von Barbara J. Zitwer

Tess Harding lebt mit Mann Adam und dem 9 jährigen Robbie in New York und ist Schuhdesignerin. Als Adam stirbt, bricht für Tess und Robbie eine Welt zusammen. Da Tess immer sehr viel gearbeitet hat und Adam zu Hause bei Robbie blieb, fehlt dem Jungen sein Vater als Hauptbezugsperson sehr. Zudem entdeckt Tess nach dem Tod von Adam ,dass dieser ein falsches Spiel mit ihr gespielt hat.Sie beschliesst mit Robbie nach Montauk zu fahren, zu ihrem Onkel Ike. Dort hofft sie neue Kraft zu sammeln und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch Robbie sträubt sich gegen das Motel von Ike, die Insel und seine Mutter.Erst als er den Meeresbiologen Kip Young kennen lernt ,der auf der Suche nach einem bestimmten Wal ist, schöpft Robbie wieder Lebenswillen und Freude.

Mich hat die Geschichte um Tess und Robbie, den Verlust und die Enttäuschung sehr traurig gestimmt. Ich konnte nachvollziehen, wie das für den 9 jährigen Robbie sein muss, seinen Vater zu verlieren. Die Autorin hat dies sehr gut und authentisch beschrieben. Auch die durch den Verlust entwickelten Gefühle von Robbie, den Hass gegen seine Mutter konnte ich nachvollziehen. Allerdings war ich plötzlich an dem Punkt im Buch, an dem ich das Gefühl hatte,dass nun mal was Neues geschehen könnte. Immer und immer wieder wurde darauf herum gekaut...Die wechselnden Perspektiven sind prinzipiell eine gute Idee um die Gefühle der Protagonisten unterschiedlich zu beleuchten. Doch eben...auch immer wieder und immer wieder...

Dann endlich : Robbie fährt mit dem Meeresbiologen aufs Meer, was sehr bildlich und eindrücklich beschrieben  ist. Diese Passage hat mir am Besten gefallen, denn endlich erfuhr man mal was anderes als den Hass auf Montauk und die Mutter. Die Beschreibung über das Meer und das Städtchen Montauk sind eindrücklich und fantastisch !Gerade Szenen auf dem Meer hätte es mehr geben dürfen.

Leider rutschte die Story im letzten Drittel ins Seichte und Kitschige ab. Eine Szene ,als Tess und Robbie mit Kip aufs Meer hinausfahren und dem Wal begegnen...da hat es mich gegruselt ,so kitschig war das! Gefehlt haben nur noch der Sonnenuntergang und die Gitarrenklänge.Brr....

Der Schreibstil hat mir an und für sich gut gefallen. Allerdings hatte ich einige Male den Eindruck, dass die Dialoge etwas hölzern und aufgesetzt sind. Ein paar Sätze empfand ich zudem völlig aus dem Zusammenhang gerissen und die Handlung sehr unrealistisch , beides dazu da,um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu lenken.